Razzia in der rechten Szene: Drei Verhaftungen

Köln (dpa) - Mit einer großangelegten Razzia ist die Polizei am Mittwoch gegen eine Gruppe junger Neonazis vor allem im Bergischen Land vorgegangen. Drei Beschuldigte wurden verhaftet, 15 andere verhört.

In Radevormwald, Wuppertal, Düsseldorf und Essen durchsuchte die Polizei insgesamt 20 Wohnungen und Geschäfte. Auch das Fraktionsbüro der Splitterpartei Pro NRW in Radevormwald wurde durchsucht. Pro NRW wird unter Extremismusverdacht vom Verfassungsschutz beobachtet.

Das Vorgehen der Behörden richtete sich gegen den „Freundeskreis Rade“. Die Staatsanwaltschaft wirft den darin zusammengeschlossenen jungen Männern die Bildung einer kriminellen Vereinigung vor.

Ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft sagte, man prüfe jetzt, wie stark die Gruppe aus Radevormwald in der rechtsextremen Szene vernetzt sei. Fest stehe bereits, dass sie sich auch an Veranstaltungen außerhalb der eigenen Region beteiligt habe. Auch müsse noch genau ermittelt werden, welche Straftaten sie begangen und inwieweit sie dabei auch Gewalt angewendet habe. Von den drei Verhafteten ist der eine 20 Jahre alt, die beiden anderen sind 18. Die drei sollen führende Köpfe der Gruppe sein.

Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) sagte in Düsseldorf, der erfolgreiche Schlag zeige, dass die Regierung konsequent gegen den braunen Sumpf vorgehe. „Der Ermittlungsdruck auf die Neonazis wurde deutlich erhöht, kriminelle Aktivitäten rechtsextremistischer Straftäter werden entschlossen geahndet.“

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