Pro: Sollte es einen muslimischen Feiertag geben?

Ja, über den Vorschlag sollte man nachdenken. Wenn wir es mit der Integration tatsächlich ernst meinen, dürfen muslimische Feiertage kein Tabu sein.

Pro: Sollte es einen muslimischen Feiertag geben?
Foto: Schinkel, Uwe (schin)

Achtung, erst einmal tief Luft holen. Es droht nicht das Ende des Abendlandes. Es gibt viele gute Gründe, gegen weitere gesetzliche Feiertage zu sein. Es gibt aber auch einen gewichtigen Grund, über den Vorschlag Kenan Kolats nachzudenken.

Wenn wir es mit der Integration ernst meinen, dürfen auf lange Sicht muslimische Feiertage kein Tabu sein. Es ist mit dem Gedanken der Gleichheit aller Menschen in Deutschland nicht vereinbar, dass sich Menschen für die Auslebung ihrer im Grundgesetz garantierten Religionsfreiheit Urlaub nehmen müssen — nur weil sie keine Christen sind. Als Christ in Deutschland muss man an den höchsten Feiertagen des Kirchenjahres keinen Urlaub nehmen, man hat in der Regel frei. Da wäre es nur fair, wenn Muslime zum Opferfest oder zum Ende des Ramadans Planungssicherheit hätten.

Insofern ist es nur richtig, das Thema ohne reflexartige Vorbehalte zu diskutieren. Es wird sich sicher eine angemessene Lösung finden lassen.

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