"Denkmal der Schande" Pretzell und Petry kritisieren Holocaust-Äußerungen von Höcke

Berlin. Die Äußerungen des thüringischen AfD-Vorsitzenden Björn Höcke zum Holocaust-Gedenken stoßen auf Kritik in der Partei. Der nordrhein-westfälische AfD-Vorsitzende Marcus Pretzell warf Höcke in der „Bild“-Zeitung (Mittwoch) vor, er treibe zum wiederholten Male „kluge und kritische bürgerliche Wähler“ der Partei zurück in das Lager der Nichtwähler.

Die AfD-Bundesvorsitzende Frauke Petry und der der Vorsitzende der AfD von Nordrhein-Westfalen, Marcus Pretzell distanzieren sich von den Aussagen Björn Höckes.

Die AfD-Bundesvorsitzende Frauke Petry und der der Vorsitzende der AfD von Nordrhein-Westfalen, Marcus Pretzell distanzieren sich von den Aussagen Björn Höckes.

Foto: Kay Nietfeld

Mit Blick auf das Holocaust-Mahnmal in Berlin hatte Höcke während einer Veranstaltung der Jungen Alternative am Dienstagabend in Dresden unter anderem gesagt: „Wir Deutschen, also unser Volk, sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat.“

Pretzell kritisierte: „Zum wiederholten Male drückt sich Björn Höcke sehr missverständlich aus, um es vorsichtig zu formulieren. Zum wiederholten Male rührt er dabei mit größter Ignoranz an einer 12-jährigen Geschichtsepoche, deren Revision wahrlich nicht die Aufgabe der AfD ist.“

AfD-Chefin Frauke Petry sagte der Wochenzeitung „Junge Freiheit“: „Es bestätigt sich, was ich schon vor einem Jahr sagte. Björn Höcke ist mit seinen Alleingängen und ständigen Querschüssen zu einer Belastung für die Partei geworden.“ Die AfD müsse sich entscheiden, ob sie den Weg der Republikaner gehen wolle oder den anderer erfolgreicher Parteien wie der FPÖ. Petry und Höcke stehen innerhalb der AfD-Führung für unterschiedliche Ausrichtungen. dpa

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