Petry gibt sich vor AfD-Konvent reumütig

Berlin (dpa) - Unmittelbar vor dem Parteikonvent der AfD ist die Vorsitzende Frauke Petry auf ihre Kritiker zugegangen und hat eigene Fehler eingeräumt. Es gebe zwei Äußerungen von ihr aus den vergangenen zwölf Monaten, die sie „in dieser Form nicht wiederholen würde“, sagte sie „bild.de“.

Petry gibt sich vor AfD-Konvent reumütig
Foto: dpa

Auch sie sei „nicht fehlerfrei“. Unter anderem tue ihr ein Kommentar zu einer Äußerung ihres Stellvertreters Alexander Gauland leid. Sie hatte damals dessen Aussage, die Flüchtlingskrise sei ein Geschenk des Himmels, in der „Bunten“ als „fatalen Satz“ kritisiert.

An diesem Sonntag trifft sich in Kassel der Konvent, eine Art kleiner Parteitag, mit rund 50 AfD-Mitgliedern aus Bundes- und Landesvorständen. Wichtigster Programmpunkt: „Beratung und Beschlussfassung über die Einberufung eines außerordentlichen Bundesparteitages mit den Tagesordnungspunkten "Abwahl des Bundesvorstandes" und "Neuwahl des Bundesvorstandes"“. Führende AfD-Politiker hatten sich zuletzt gegen die Absetzung des bisherigen Vorstands um die zerstrittenen Co-Vorsitzenden Frauke Petry und Jörg Meuthen ausgesprochen.

Petry nannte im Portal „bild.de“ einen Sonderparteitag mit Neuwahlen des Vorstandes unnötig. Sie persönlich habe diesen nie gefordert. Kein vernünftiger Politiker sehne sich jetzt einen unnötigen Parteitag herbei. Der Konvent habe die Aufgabe, eine verbindliche Regelung für die künftige Zusammenarbeit zu finden, „die tragfähiger ist als die bisherigen Lippenbekenntnisse“.

Der stellvertretende AfD-Vorsitzende Alexander Gauland empfahl seiner Partei, keinen Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl 2017 aufzustellen. Er rate dazu, „dass wir über dieses Stöckchen nicht springen sollten“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Samstag). Ein Spitzenkandidat sei „nur nötig, wenn er auch als Kanzlerkandidat“ antrete. Die Partei habe viele Gesichter, die sie vorzeigen könne, sagte Gauland.

In der Partei hatte es zuletzt einen Führungsstreit gegeben. Gut ein Jahr vor der Bundestagswahl ging es auch darum, wer die AfD in den Wahlkampf führt. Petry werden Ambitionen für die Spitzenkandidatur nachgesagt. Dagegen gibt es erheblichen Widerstand in der rechtspopulistischen Partei.

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