Ost-FDP wirft Kubicki Selbstzerfleischung vor

Berlin (dpa) - Der parteiinterne Streit um Kurs und Spitzenpersonal in der FDP ist neu entbrannt. Die Vorsitzenden der ostdeutschen FDP-Landesverbände werfen FDP-Vorstandsmitglied Wolfgang Kubicki „Selbstzerfleischung“ vor.

In einem gemeinsamen Brief, der der Nachrichtenagentur dpa vorliegt, fordern sie Kubicki auf, er solle die Partei nicht kaputtreden.

Die FDP müsse in den kommenden Landtagswahlen bestehen. „Das wird nur geschehen, wenn wir als Team an einem Strang ziehen! Sie machen im Moment das glatte Gegenteil und reden die Partei kaputt“, heißt es in dem Brief an Kubicki. Er ist unterzeichnet von den FDP-Landesvorsitzenden Cornelia Pieper (Sachsen-Anhalt), Holger Zastrow (Sachsen), Uwe Barth (Thüringen), Christian Ahrendt (Mecklenburg-Vorpommern) und Heinz Lanfermann (Brandenburg).

Kubicki hatte vor Weihnachten mit einem Frontalangriff gegen Parteichef Guido Westerwelle die Debatte über die FDP in Gang gebracht. Jetzt ging er erneut in die Offensive. Kubicki wirft Westerwelle wieder Versäumnisse und Mangel an Selbstkritik vor.

Zu Westerwelles Appell an die Geschlossenheit der FDP sagte der Fraktionschef in Schleswig-Holstein der Zeitung „Die Welt“ (Montag): „Ich will ihm ja folgen, Geschlossenheit ist wichtig. Aber man muss wissen, wofür man kämpfen soll und in welche Richtung man marschiert.“

Westerwelle selbst kommentierte die erneut aufgeflammte Debatte in der FDP am Montag zurückhaltend. „Parteien gewinnen immer dann die Wahlen, wenn sie sich mit den Problemen der Bürger beschäftigen und sich nicht selbst bespiegeln“, sagte er vor Beginn einer FDP-Präsidiumssitzung in Berlin.

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