NRW-Polizei verhindert Mordanschlag von Salafisten

Ziel war der Chef der rechtspopulistischen Partei Pro NRW. Razzien in Solingen und Düsseldorf.

Düsseldorf/Solingen. Schlag gegen die islamistische Szene: Die Polizei hat einen Mordanschlag von radikal-islamischen Salafisten auf den Chef der rechtspopulistischen Partei Pro NRW verhindert. Spezialeinheiten nahmen vier Verdächtige fest, sie fanden Sprengstoff-Zutaten und eine Schusswaffe. Früher am Tag waren die Behörden mit Razzien und Vereinsverboten gegen die Salafisten-Szene in NRW und Hessen vorgegangen. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) sagte, es gebe keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Festnahmen und Razzien.

Zwei der Islamisten stellte die Polizei in der Nacht zu Mittwoch in der Nähe des Hauses des Pro-NRW-Politikers in Leverkusen. Die Polizei fand zudem eine Liste mit neun Namen, die rot markiert waren. Alle Personen seien Mitglieder bei Pro NRW.

Die beiden in Leverkusen gefassten Salafisten hatten vermutlich den Pro-NRW-Vorsitzenden ausgekundschaftet. Die beiden weiteren Verdächtigen nahm die Polizei in Wohnungen in Essen und Bonn fest. In der Bonner Wohnung fanden die Ermittler auch die Waffe und das Sprengmaterial.

Zuvor habe die Polizei die Gruppe schon länger mit operativen Mitteln verfolgt, sagte Ermittlungsleiter Rainer Pannenbäcker. Die Verdächtigen sind zwei 23 und 24 Jahre alte türkischstämmige Deutsche, ein 43 Jahre alter Albaner und ein 25 Jahre alter Deutscher. Nach ZDF-Informationen sollen die Verdächtigen geplant haben, „zeitnah“ Terroranschläge zu verüben.

Zuvor hatten Polizisten einen Vereinsraum und Wohnungen von Salafisten in NRW, darunter in Solingen und Düsseldorf, sowie in Hessen durchsucht. Sie stellten Laptops, Dateien, Propagandamaterial und Bargeld sicher. Friedrich verbot drei islamistische Vereine. Red

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