Mitgliederschwund bei DGB-Gewerkschaften fast gestoppt

Berlin (dpa) - Der jahrelange Mitgliederschwund bei den acht DGB-Gewerkschaften ist praktisch zum Stillstand gekommen. Ende vergangenen Jahres hatten sie zusammen 6,151 Millionen Mitglieder.

Das entspricht einem Rückgang von 0,08 Prozent, teilte der Deutsche Gewerkschaftsbund am Donnerstag in Berlin mit. Dies entspricht einem Rückgang um knapp 5000 Mitglieder.

DGB-Vorstandsmitglied Dietmar Hexel sagte dazu: „Mit dieser "roten Null" ist erfreulicherweise der Mitgliederrückgang der letzten Jahre gestoppt.“ Die Gewerkschaften seien wieder sehr attraktiv. „2012 sind jeden Tag 923 Menschen in eine DGB-Gewerkschaft eingetreten. Über fast 1000 neue Mitglieder täglich würde sich manche andere Organisation freuen.“

Insgesamt registrierten die acht Gewerkschaften im DGB zusammen 337 971 neue Mitglieder. Vier von ihnen - die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (+1,3 Prozent), die Gewerkschaft der Polizei (+0,9), die IG Metall (+0,8) und die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (+0,3 Prozent) - sind nach Abzug der Abgänge auch unterm Strich im Aufwind.

Zuspruch gab es der Mitteilung zufolge vor allem von Beschäftigten in Leiharbeit, generell aber von jungen Leuten. In der Altersgruppe der bis zu 27-Jährigen lag der Mitgliederzuwachs bei 3,6 Prozent. Ihr Anteil im DGB stieg damit auf über acht Prozent. Hexel nannte dies „für die Zukunft der Gewerkschaften ein gutes Signal“. Ende 1998 hatten die DGB-Gewerkschaften noch knapp 8,8 Millionen Mitglieder.

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