Mehrheit will, dass Vereine für Polizeieinsätze zahlen

Allensbach-Umfrage: Mehr als 80 Prozent der Bürger möchten, dass sich die Bundesliga an den Kosten beteiligt.

 Polizisten beim Einsatz auf dem Spielfeld.

Polizisten beim Einsatz auf dem Spielfeld.

Foto: Arne Dedert

Düsseldorf. Am Freitag beginnt die Rückrunde der Fußball-Bundesliga. Für die Sicherheit rund um die Stadien sorgt die Polizei. Kosten pro Saison: rund 70 Millionen Euro. Bezahlt werden die Einsätze von den Bundesländern.

Eine große Mehrheit der Bürger hält das für falsch. 50 Prozent sind der Auffassung, dass die Vereine oder die Deutsche Fußball-Liga (DFL) die Kosten vollständig übernehmen sollte. Wie eine repräsentative Umfrage des Allensbach-Instituts weiter zeigt, sind weitere 33 Prozent sind der Meinung, dass sich Bundesländer sowie Vereine und DFL die Kosten teilen sollten. Lediglich sechs Prozent der Bevölkerung befürworten die bisherige Regelung, wonach die Kosten komplett von den Ländern getragen werden. Elf Prozent der Befragten legten sich nicht fest oder machten keine Angabe.

Als erstes und bislang einziges Bundesland hatte Bremen beschlossen, die DFL für Polizeieinsätze bei Risikospielen zur Kasse zu bieten. Erstmals wird das am 18. April bei der Begegnung Bremen gegen Hamburg der Fall sein.

Die Liga reagierte mit Ablehnung auf den Vorstoß aus Bremen. „Die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit ist unabhängig von der Kassenlage der öffentlichen Haushalte allein Aufgabe des Staates, zumal Fußball-Vereine und deren Verbände keinesfalls Verursacher oder Veranlasser von Gewalt sind“, sagte DFL-Präsident Reinhard Rauball. Die Entscheidung des Bremer Senats sei ein verfassungsrechtlich unhaltbarer Weg.

Um die Kosten zu senken, hat NRW zu Beginn der Saison einen sechswöchigen Modellversuch durchgeführt und bei Nicht-Risikospielen weniger Polizei als bisher üblich eingesetzt. Innenminister Ralf Jäger (SPD) bewertete den Versuch als gelungen. Man werde den Weg fortsetzen. Angaben zum Sparvolumen gibt es aber nicht. Unklar ist auch, ob andere Länder dem NRW-Beispiel folgen.

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