Litauens Präsidentin erhält Karlspreis 2013

Aachen (dpa) - Der Karlspreis 2013 geht an die Präsidentin Litauens, Dalia Grybauskaite. Das teilte das Karlspreisdirektorium am Samstag in Aachen mit. Das baltische EU-Land könne im Umgang mit seiner Wirtschaftskrise „für viele positives Vorbild sein“, hieß es in der Begründung.

Mit einer rigiden Sparpolitik habe Litauen ein positives Wachstum geschafft. Das Direktorium betonte mit der Zuerkennung auch die „wichtige Brückenfunktion Litauens“ zu den östlichen Ländern.

Der Preis wird am 9. Mai 2013 im Krönungssaal des Aachener Rathauses verliehen. Der renommierte Preis zeichnet seit 1950 besondere Verdienste um die europäische Einigung aus. Zuletzt hatte ihn in diesem Jahr Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) erhalten.

„Wir sind uns bewusst, dass nicht jeder die Staatspräsidentin kennt, aber sie ist eine große Europäerin“, sagte der Sprecher des Karlspreisdirektoriums, Jürgen Linden. Sie sei wohl die herausragende Politikerin im baltischen Raum. „Sie steht für den positiven Wandel im diesem Raum von einem unfreien Land zu Zeiten des Eisernen Vorhangs in ein europäisches Land mit allen europäischen Werten und allen europäischen Freiheiten.“

Litauen habe es aus eigener Kraft aus der Krise geschafft, ohne einen Rettungsschirm, erklärte Linden. Vor ihrer Wahl habe Grybauskaite die Stabilisierung des Wirtschafts- und Finanzsystems ihres Landes zum Schwerpunkt ihrer Präsidentschaft erklärt. Eine überwältigende Mehrheit der Litauer habe die Finanzexpertin als resolute Krisenmanagerin respektiert.

Während der Euro von Vielen in „die Krise geredet“ werde, wolle Litauen Mitglied in der Eurozone werden. „Das ist ein ermutigendes Signal für alle, die den Euro schon totgeglaubt haben“, sagte Linden.

Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp (CDU) fügte hinzu, die Wahl der Preisträgerin sei eine gute Gelegenheit, den Blick in Richtung Ostsee zu lenken. Das werde auch durch Litauens EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2013 geschehen.

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