Landtagswahl NRW CDU: Ein großer Bus und ein umstrittener Slogan

Wie CDU-Spitzenkandidat Armin Laschet ab Freitag den Wahlkampf in NRW bestreiten will.

Der Vorsitzende der nordrhein-westfälischen CDU, Armin Laschet will in einem gewaltigen Wahlkampfbus mit seinem Konterfei durchs Land reisen.

Der Vorsitzende der nordrhein-westfälischen CDU, Armin Laschet will in einem gewaltigen Wahlkampfbus mit seinem Konterfei durchs Land reisen.

Foto: Rolf Vennenbernd

Düsseldorf. Armin Laschet kommt auf Touren: In einem gewaltigen Wahlkampfbus mit seinem Konterfei wird der CDU-Spitzenkandidat in den sechs Wochen bis zu NRW-Wahl (14. Mai) durchs Land reisen. Der CDU-Parteichef will Ministerpräsident werden. Am Donnerstag stellte der Herausforderer von Regierungschefin Hannelore Kraft (SPD) seine Kampagne vor. Im Fokus: zwei Großplakate, die ihn ohne Schlips und Kragen zeigen, einmal zwischen zwei Senioren, einmal inmitten einer jungen Familie. Ab Freitag sollen sie zu sehen sein. In einer zweiten Plakatwelle ab Mitte April werde man die Defizite nach sieben Jahren Rot-Grün offenlegen, kündigten Laschet und CDU-Generalsekretär Bodo Löttgen an.

Weil die Landtagswahl am 14. Mai auch bundespolitisch bedeutend ist, kommt viel Prominenz. Den Anfang macht Kanzlerin Angela Merkel (CDU) morgen beim Landesparteitag in Münster. Die Parteichefin werde noch weitere sieben Mal im Wahlkampf auftreten. Auch die Bundesminister Hermann Gröhe, Ursula von der Leyen, Wolfgang Schäuble und Thomas de Maizière werden für den mit gut 130 000 Mitgliedern stärksten CDU-Landesverband werben. Laschet zeigte sich zuversichtlich, dass die CDU stärkste Kraft und Rot-Grün abgelöst werde. Jüngste Umfragen sehen die CDU aber weit hinter der SPD.



Die Wahlkampagne steht unter dem Motto: „Zuhören. Entscheiden. Handeln“. Dass die CDU mit diesem Slogan offenbar erneut Anleihen beim einstigen SPD-Kanzler Gerhard Schröder nimmt, dem der Slogan 1994 bei der Niedersachsenwahl zur absoluten Mehrheit verholfen hatte, verwundert durchaus. Schon 1995 hatte die CDU dafür vom Magazin „Der Spiegel“ eine Ohrfeige eingesteckt, als der damalige CDU Spitzenkandidat Helmut Linssen diesen Slogan zum Motto einer Wahlkampfrede gemacht hatte und das Magazin der Partei hernach attestierte, im Wahlkampf gegen Johannes Rau „auf Plagiate“ zu setzen.

Unbenommen davon soll der Parteitag das Programm in Münster verabschieden. Die zentrale Botschaft: „Ende mit diesen Schlusslichtplätzen“, wie Laschet betonte. Bildung, Wirtschaftsentwicklung und Innere Sicherheit bilden die Themenschwerpunkte. Laschet kritisierte wachsende Kinderarmut, zu geringe Investitionen in Bildung, „dramatischen“ Unterrichtsausfall und große Mängel in der Sicherheit.

Löttgen zufolge werden die Wahlkampfkosten unter den fünf Millionen Euro liegen, die man 2012 ausgegeben habe. Plakate wie „Sicherer. Mehr Polizei. Weniger Einbrüche“ oder „Stärker. Weniger Bürokratie. Mehr Arbeitsplätze“ machen die Ziele der CDU deutlich. Bei seinen Beliebtheitswerten liegt Laschet stark abgeschlagen hinter Kraft. „Das ist in ganz Deutschland so, dass Herausforderer meist schlechtere Werte haben. Wahlen entscheidet man nach Richtung und nicht nach Nettigkeit“, sagte er dazu.

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