Kein Ende des Kita-Streiks in Sicht

Fulda (dpa) - Im bundesweiten Kita-Streik ist auch nach fast zwei Wochen kein schnelles Ende in Sicht. „Dieser Streik wird fortgesetzt, unbefristet, bis ein annehmbares Ergebnis vorliegt“, sagte Verdi-Chef Frank Bsirske nach einer Konferenz von Streikdelegierten aus ganz Deutschland.

Kein Ende des Kita-Streiks in Sicht
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Dabei waren nach Gewerkschaftsangaben rund 330 Teilnehmer, die einstimmig für weitere Streiks stimmten.

Verhandlungen mit der Arbeitgeberseite sind zurzeit nicht verabredet. Bsirske sagte: „Wir haben es mit Arbeitgebern zu tun, die toter Mann spielen und im Moment jede Bewegung ablehnen.“

Die Erzieher und Sozialarbeiter an kommunalen Betreuungseinrichtungen sind seit mehr als einer Woche bundesweit und unbefristet im Ausstand. Sie fordern eine um mehrere Stufen erhöhte Tarif-Eingruppierung. Dies hält die Arbeitgeberseite für die bundesweit rund 240 000 Beschäftigten für nicht finanzierbar. Deswegen legten laut Verdi auch am Mittwoch 40 000 Beschäftigte die Arbeit nieder. In der Vorwoche seien es 150 000 Mitarbeiter gewesen.

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) will sich am 28. Mai zu einer Sitzung treffen. Hauptgeschäftsführer Manfred Hoffmann sagte: „Die Gewerkschaften sollten die Dauerbelastung für Kinder und Eltern schnellstmöglich einstellen und endlich Tarifverhandlungen führen.“ Die Gewerkschaften seien jedoch in keinem Punkt von ihren Maximalforderungen abgewichen. Laut VKA fordern die Gewerkschaften Einkommensverbesserungen um bis zu 21 Prozent.

Verdi kommt hingegen zu einer anderen Rechnung. Dass die Gewerkschaftsforderungen unbezahlbar seien, sei nicht nachvollziehbar. „Wir reden über eine Anhebung der Entgelte um zehn Prozent durch bessere Eingruppierung für zehn Prozent der Beschäftigten in den Kommunen. Unterm Strich sprechen wir über eine Personalkostensteigerung von einem Prozent.“

Mancherorts fordern nun Eltern ein schnelles Ende des Ausstands und drängen Gewerkschaften und Arbeitgeber zu mehr Kompromissbereitschaft. In Lübeck versammelten sich am Mittwoch etwa 75 Eltern und Kinder auf dem Markt, um von dort vor das Rathaus zu ziehen. In Mainz stürmten gut 200 Eltern und Kinder die Sitzung des Stadtrats.

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