Einwohnerzahl in Deutschland leicht gesunken

Wiesbaden (dpa) - Die Bevölkerung in Deutschland schrumpft weiter. Rund 81,7 Millionen Menschen lebten Ende 2010 einer Schätzung zufolge zwischen Kiel und Konstanz. Das waren etwa 100 000 Einwohner weniger als im Vorjahr.

Damit setzt sich der 2002 eingesetzte Trend fort, wie das Statistische Bundesamtes am Donnerstag in Wiesbaden berichtete. Der erhoffte Babyboom ist den Berechnungen zufolge 2010 ausgeblieben. Zugleich wanderten unterm Strich wieder deutlich mehr Menschen nach Deutschland ein als aus.

Die Statistiker gehen bei ihren vorläufigen Berechnungen von 665 000 bis 680 000 Geburten im vergangenen Jahr aus. Das wären maximal 2,2 Prozent oder 15 000 mehr als im Vorjahr. Möglicherweise waren es aber auch nur genau so viele wie 2009, als mit 665 000 Geburten ein Rekordtief erreicht worden war. „Langfristig geht die Geburtenzahl nach der Bevölkerungsvorausrechnung nach unten“, sagte Reinhold Zahn vom Statistischen Bundesamt.

Die Statistiker gehen zugleich von 850 000 bis 860 000 Sterbefällen für 2010 aus. Das wären etwa genauso viele Tote wie im Vorjahr (855 000). Das Geburtendefizit - die Differenz aus Geburten und Sterbefällen - beträgt nach den vorläufigen Berechnungen 180 000 bis 195 000 Menschen. Dieses Minus konnte auch 2010 wieder nicht mit Zuwanderern ausgeglichen werden.

Dabei kamen unterm Strich erneut deutlich mehr Menschen nach Deutschland als fortgingen. Dieser „Wanderungsgewinn“ lag bei etwa 80 000 bis 100 000 Menschen, ähnlich viele waren es zuletzt sechs Jahre zuvor. Der Statistik zufolge hatten 2008 und 2009 mehr Menschen Deutschland den Rücken gekehrt als sich neu angemeldet. Dieses Minus ist allerdings offenbar vor allem auf Bereinigungen der Melderegister zurückzuführen.

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