Drei Fragen an Sergej Netschajew, russischer Botschafter in Deutschland

Herr Netschajew, Wie würden Sie den Zustand der deutsch-russischen Beziehungen beschreiben?

Sergej Netschajew, russischer Botschafter in Berlin, nach einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Sergej Netschajew, russischer Botschafter in Berlin, nach einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Foto: Kay Nietfeld

Sergej Netschajew: Das Verhältnis zwischen uns hat bessere Zeiten gekannt. Ich bin darüber ein bisschen traurig, aber nicht hoffnungslos. Ich bin nach den deutsch-russischen Treffen auf verschiedenen Ebenen im Mai sogar hoffnungsvoll. Frau Bundeskanzlerin hatte ein sehr substanzielles und freundliches Gespräch mit meinem Präsidenten. Dann war da der Besuch von Außenminister Maas in Moskau, der einige Vereinbarungen mit Herrn Lawrow abgeschlossen hat, die den besten Traditionen unserer bilateralen Beziehungen folgen. Wirtschaftsminister Altmaier war auch da und wir stehen an der Schwelle eines Besuchs einer Delegation des Bundestags. Es gibt also hoffnungsvolle Signale.

Außenminister Maas hat Russland als „zunehmend feindselig“ bezeichnet“. Haben Sie das gespürt?

Netschajew: Was den Besuch angeht, kann ich absolut klar sagen: Er war konstruktiv und substanziell und es fielen keine Begriffe wie Feindseligkeit oder Gegnerschaft. Es ging hauptsächlich darum, wie wir das bilaterale Verhältnis weiter vorantreiben.

Die Äußerungen sind also für Sie abgehakt?

Netschajew: Die früheren Äußerungen haben wir natürlich gelesen und zur Kenntnis genommen. Aber ich finde, dass die Atmosphäre jetzt wieder positiv ist. dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
BMS - Redakteur Stefan Vetter  in
Endlich Tempo
Bund und Länder wollen „beschleunigen“Endlich Tempo
Zum Thema
Aus dem Ressort