dpa-Nachrichtenüberblick Politik

AfD-Vize Gauland sorgt mit Äußerungen über Boateng für Empörung

Berlin (dpa) - Mit umstrittenen Äußerungen über den Nationalspieler Jérôme Boateng hat AfD-Vize Alexander Gauland kurz vor Beginn der Fußball-EM für breite Empörung gesorgt. Gauland sagte der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“: „Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.“ Gauland bestritt am Sonntag diese Äußerung gemacht zu haben, was die Zeitung zurückwies. Politiker aller anderen Parteien sowie Fußballfunktionäre reagierten empört.

Merkel und Hollande warnen in Verdun vor Spaltung Europas

Verdun (dpa) - Über den Gräbern von Verdun haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsident François Hollande vor einer neuen Zersplitterung Europas gewarnt. „Die Kräfte der Spaltung, der Abriegelung, der Abschottung sind wieder am Werk“, warnte Hollande bei einer gemeinsamen Gedenkzeremonie für die Opfer der Kämpfe zwischen deutschen und französischen Truppen vor 100 Jahren, die als „Hölle von Verdun“ bekannt sind. „Rein nationalstaatliches Denken und Handeln würde uns zurückwerfen“, betonte Merkel, „das gilt für die Bewältigung der europäischen Staatsschuldenkrise oder für den Umgang mit den vielen Menschen, die bei uns Zuflucht suchen, wie auch für alle großen Herausforderungen unserer Zeit.“

Erneut hunderte Tote im Mittelmeer - Entspannung in Griechenland

Rom/Athen (dpa) - Das zentrale Mittelmeer wird einmal mehr zur tödlichen Falle für Migranten auf dem Weg nach Europa. Binnen weniger Tage sind vermutlich mehr als 700 Menschen bei dem Versuch umgekommen, mit Schlepperbooten von Nordafrika nach Italien zu gelangen. Die Zahlen gründeten auf Aussagen von Überlebenden, sagte Carlotta Sami vom UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR in Rom. Im bisherigen Brennpunkt Griechenland entspannt sich die Lage. Der Zustrom von Flüchtlingen aus der Türkei bleibt nach der Schließung der Balkanroute und nach dem EU-Türkei-Pakt mit ein paar Dutzend Neuzugängen pro Tag gering. Die Versorgungsprobleme bleiben groß.

Wagenknecht schwört Partei auf Eigenständigkeit ein

Magdeburg (dpa) - Die Linke-Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht hat ihre Partei auf einen eigenständigen Kurs gegen alle anderen Parteien eingeschworen. „Die Linke wird gebraucht“, sagte sie unter dem Jubel der rund 580 Delegierten auf dem Parteitag in Magdeburg. Einem Rot-rot-grün-Kurs erteilte sie eine Absage. „Wir haben der SPD immer angeboten, dass wir mit ihr zusammenarbeiten, um den Sozialstaat wiederherzustellen, um mehr soziale Gerechtigkeit herbeizuführen“, sagte sie. Vorschlägen gegen Lohndumping, für höhere Mindestlöhne und bessere Renten würden die Linken zustimmen. Aber: „Ich sehe sie nicht, die Vorschläge.“ Wagenknecht machte die „neoliberale Politik“ von Union, FDP, SPD und Grünen für das Erstarken rechter Parteien verantwortlich.

Schulz will nicht SPD-Kanzlerkandidat werden

Berlin (dpa) - EU-Parlamentspräsident Martin Schulz steht für die SPD nicht als Kanzlerkandidatur bei der nächsten Bundestagswahl zur Verfügung. „Mein Platz ist in Brüssel“, sagte er der „Welt am Sonntag“. Er habe 32 Jahre und damit sein gesamtes politisches Leben in Europa investiert. „Und Europa ist momentan nicht im besten Zustand. Ich versuche hier meinen Beitrag zu leisten, dies zu ändern“, so Schulz. Damit läuft alles auf Vizekanzler Sigmar Gabriel als Frontmann für den Wahlkampf hinaus - wenn er sich bis dahin im Parteivorsitz behaupten kann. In Umfragen liegt die SPD derzeit teils unter 20 Prozent.

„Da ist der Mensch“: 20 000 feiern Abschluss des Katholikentages

Leipzig (dpa) - Großes Finale beim 100. Katholikentag: Zum Abschluss des fünftägigen Glaubensfestes in Leipzig haben rund 20 000 Teilnehmer unter strahlend blauem Himmel einen stimmungsvollen Abschlussgottesdienst gefeiert. Mehrere Bischöfe, aber auch zahlreiche Musiker und Sänger gestalteten die Eucharistiefeier auf dem Augustusplatz. Hauptzelebrant war der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx. Marx ermutigte alle Katholiken und Christen, sich in die Politik einzumischen. Der Katholikentag stand unter dem Motto „Seht, da ist der Mensch“.

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