dpa-Nachrichtenüberblick Politik

UN: Angriff auf syrisches Flüchtlingslager womöglich Kriegsverbrechen

New York (dpa) - Die Vereinten Nationen haben den verheerenden Luftangriff auf ein Flüchtlingslager in Nordsyrien mit rund 30 Toten scharf verurteilt. Falls das Camp bewusst als Ziel ausgesucht worden sei, könnte es sich um ein Kriegsverbrechen handeln, sagte der
UN-Nothilfekoordinator Stephen O'Brien. Er forderte eine unabhängige Untersuchung des Vorfalls. Laut der meist gut informierten Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden bei dem Luftangriff 28 Menschen getötet, unter ihnen mindestens sieben Kinder.

Großbritannien wartet auf Wahlergebnisse

London (dpa) - Millionen Briten haben über neue Regional- und Kommunalparlamente sowie den künftigen Bürgermeister von London abgestimmt. Nach dem Schließen der Wahllokale wird nun gespannt auf erste Ergebnisse gewartet. In London steht das aber wohl erst heute Abend fest. Dort ging Labour-Kandidat Sadiq Khan als klarer Favorit ins Rennen - er könnte der erste muslimische Bürgermeister der Millionenmetropole werden. Insgesamt prognostizieren Umfragen aber deutliche Verluste für die Labour-Partei.

Papst Franziskus wird im Vatikan mit dem Karlspreis ausgezeichnet

Rom (dpa) - Papst Franziskus wird heute für seine besonderen Verdienste um Europa mit dem Aachener Karlspreis ausgezeichnet. Die Zeremonie, an der auch Kanzlerin Angela Merkel und EU-Parlamentspräsident Martin Schulz teilnehmen, findet im Apostolischen Palast des Vatikans statt. Höhepunkt soll die Rede des Papstes sein. Beobachter erwarten, dass Franziskus dabei zu einer Erneuerung Europas und zur Rückkehr zu Idealen und Werten der europäischen Gesellschaft aufrufen wird.

Teile der US-Republikaner gehen auf Distanz zu Trump

Washington (dpa) - Nach der praktisch besiegelten US-Präsidentschaftskandidatur von Donald Trump werden bei den Republikanern Spaltungstendenzen sichtbar. Der Präsident des US-Abgeordnetenhauses, der Republikaner Paul Ryan, sagte im US-Fernsehen auf die Frage, ob er Trump unterstützen werde: So weit sei er noch nicht. Er hoffe aber, dass sich das ändere. Mehrere Politiker erklärten, sie wollten nicht zum Nominierungsparteitag im Juli in Cleveland reisen. Er wolle nicht an einer Krönungsmesse für Trump teilnehmen, sagte etwa ein Delegierter aus Indiana.

Brasiliens Parlamentspräsident suspendiert

Brasília (dpa) - Wegen schwerer Korruptionsvorwürfe muss Brasiliens Parlamentspräsident Eduardo Cunha sein Amt ruhen lassen. Das Plenum des Obersten Gerichtshofs entschied die Suspendierung seines Abgeordnetenmandats. Cunha erklärte, er trete nicht zurück und wies alle Vorwürfe zurück. Der konservative Politiker war Treiber des Amtsenthebungsverfahrens gegen die linke Präsidentin Dilma Rousseff. Ihm soll bis auf weiteres der Abgeordnete Waldir Maranhão nachfolgen - gegen den aber auch Korruptionsermittlungen laufen.

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