CDU: Auf den Schock folgt rasch die Erleichterung

Starkes Ergebnis der FDP sorgt für Diskussionen.

Berlin. Die Choreografie bei der Wahlparty der CDU im Berliner Konrad-Adenauer-Haus floppt. Kurz vor der Prognose zur Niedersachsenwahl positionieren sich Mitglieder der Jungen Union schon einmal vor den vielen TV-Kameras, die Parole „Jubel, Jubel“ wird ausgegeben. Schilder mit dem Namen von David McAllister werden auch noch verteilt, damit sie freudig hochgehalten werden können.

Doch als die Zahlen für die Union mit deutlichen Verlusten über die Bildschirme flimmern, fährt den Parteigängern erst einmal ein ordentlicher Schreck in die Glieder. Der geplante Jubel wird einfach vergessen. „Au, au“, sagt eine Christdemokratin. Erst als kurz danach das satte Ergebnis für die FDP zu sehen ist, löst sich die Anspannung ein wenig.

Die Überraschung ist auch bei der CDU groß, dass die Liberalen in mancher Hochrechnung sogar ein zweistelliges Ergebnis eingefahren haben. Eckart von Klaeden, Staatsminister im Kanzleramt und selbst Niedersachse, erklärt, weshalb die FDP so gut abgeschnitten hat: Ihm sei in den letzten Tagen und Wochen von Parteifreunden „ungefragt“ gesagt worden, „dass sie FDP wählen wollen“. Er habe das so „noch nie erlebt“.

Da stellt sich schon die Frage, ob dieses Splitting womöglich auch bei der Bundestagswahl helfen kann, den schwächelnden Liberalen den Wiedereinzug in den Bundestag zu sichern und damit eine Neuauflage von Schwarz-Gelb zu ermöglich.

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