Bundeswehr machte vor tödlichem Luftschlag in Syrien Fotos vom Ziel

Berlin (dpa) - Bei einem Luftangriff in Syrien sind vergangene Woche zahlreiche Zivilisten gestorben - die Bundeswehr hat vorher Aufklärungsfotos des Schulgebäudes nach dpa-Informationen an die Anti-IS-Koalition geliefert.

Das von der Zivilschutzgruppe „Weißhelme“ zur Verfügung gestellte Bild zeigt wie Anwohner und Mitglieder der Gruppe am 25.03.2017 nach Luftangriffen auf Maarat al-Nuaman ein brennnendes Haus löschen. Bei zwei Luftangriffen auf Rebellengebiete in Syrien sind nach Angaben von Beobachtern mindestens 32 Menschen getötet worden. Foto: Uncredited/Syrian Civil Defense White Helmets/dpa

Das von der Zivilschutzgruppe „Weißhelme“ zur Verfügung gestellte Bild zeigt wie Anwohner und Mitglieder der Gruppe am 25.03.2017 nach Luftangriffen auf Maarat al-Nuaman ein brennnendes Haus löschen. Bei zwei Luftangriffen auf Rebellengebiete in Syrien sind nach Angaben von Beobachtern mindestens 32 Menschen getötet worden. Foto: Uncredited/Syrian Civil Defense White Helmets/dpa

Foto: Uncredited

Wie „Süddeutsche“ und „ARD“ berichten, wurde der Verteidigungsausschuss des Bundestags in geheimer Sitzung darüber informiert.

Bei dem Luftangriff auf ein von Flüchtlingen bewohntes Schulgebäude im Norden Syriens sind Aktivisten zufolge vergangene Woche mindestens 33 Zivilisten getötet worden. Inwieweit die Bilder der Bundeswehr eine Rolle bei der Bombardierung spielten, blieb zunächst unklar. „Die Linke lehnt den Einsatz ohnehin ab, vor dem Hintergrund, dass in der Regel bei Luftschlägen keine Trennung von Zivilisten und Kombattanten möglich ist“, sagte der Obmann der Linken im Verteidigungsausschuss, Alexander Neu.

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte: „Zu konkreten Daten und Zielen äußern wir uns nicht.“ Die im türkischen Incirlik stationierten deutschen Tornado-Jets machen hochauflösende Bilder von IS-Stellungen zur Identifizierung von Angriffszielen.

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