Bundestagswahl Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl: Alle Infors zur Online-Wahlhilfe

Zur Bundestagswahl ist wieder der Wahl-O-Mat freigeschaltet — Potentielle Wähler können 38 Thesen der Parteien auf ihre Zustimmung überprüfen.

Bundestagswahl: Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl: Alle Infors zur Online-Wahlhilfe
Foto: dpa

Berlin. Stimme zu. Neutral. Stimme nicht zu - so sieht die Qual der Wahl aus, wenn man den Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl der Bundeszentrale für politische Bildung durchspielt (www.wahl-o-mat.de). In Berlin wurde er am Mittwoch freigeschaltet. Die ersten Tester waren die Generalsekretäre und Geschäftsführer der im Parlament vertretenen Parteien. Ihre Nervosität konnten sie dabei nicht verbergen. Was, wenn…? Hier die wichtigsten Fragen und Antworten:

Das Online-Angebot gibt es seit der Bundestagswahl 2002. Vor vier Jahren wurde es von 13 Millionen Bürgern angeklickt. Diesmal wird der Nutzer durch 38 Thesen zu allen politischen Bereichen geführt, denen man „zustimmen“ oder „nicht zustimmen“ kann. Alternativ kann man auch „neutral“ wählen oder weiterklicken. Thesen sind zum Beispiel: „Zur Terrorismusbekämpfung soll die Bundeswehr im Innern eingesetzt werden“ oder „Generelles Tempolimit auf Autobahnen“. Hinterher lassen sich bestimmte Inhalte extra gewichten. Am Ende wählt man bis zu acht Parteien aus, zu denen der Wahl-O-Mat die prozentuale Übereinstimmung errechnet. Der Zeitaufwand: zehn Minuten.

Ein Team aus Politikwissenschaftlern, Statistikern und Experten hat den Wahl-O-Mat in Zusammenarbeit mit einem Redaktionsteam aus 26 Jung- und Erstwählern erarbeitet, die sich dafür beworben hatten. Eng wurde dabei mit den Parteien kooperiert. 32 von 33 angefragten haben sich demnach beteiligt, nur die Magdeburger Gartenpartei hat nicht mitgemacht.

Manchem schon. Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale, meinte am Mittwoch allerdings, 90 Prozent der Nutzer kämen in die Nähe ihrer Präferenz. „Sympathien für Parteien oder ihre Spitzenkandidaten misst er nicht.“ Der Wahl-O-Mat sei vor allem als Motivation für junge Menschen gedacht, „sich mit politischen Themen und der anstehenden Wahl zu beschäftigen“. Vor allem schaffe er es immer wieder, „Erstaunen auszulösen. Was, stimme ich wirklich mit dieser Partei überein?“

Keine Frage, der Wahl-O-Mat vermittelt wichtige Positionen auf eine spielerische Art, er mobilisiert und motiviert. Die 38 Thesen bilden allerdings nicht das gesamte Bild dessen ab, was die Parteien im Angebot haben. Da gibt es viel mehr. Auch ist es bei mancher Frage sehr schwierig, einfach nur mit Zustimmung oder Ablehnung zu antworten.

Vor dem Klick zum Ergebnis wirkten alle ein wenig nervös. SPD-General Hubertus Heil holte freilich 100 Prozent Übereinstimmung mit seiner Partei, und war sichtlich erleichtert. Ebenso CDU-Pendant Peter Tauber, dem 99 Prozent Gleichheit mit der Union angezeigt wurde. „Man kommt bei mancher Frage schon ins Nachdenken“, so Tauber, einige seien nicht leicht formuliert. Das Ergebnis lasse ihn aber „beruhigt schlafen“. Grünen-Bundesgeschäftsführer Michael Kellner holte 98,9 und der Linke Matthias Höhn 97,4 Prozent. CSU-Vize-Generalsekretär Markus Blume schaffte 98,7 Prozent Deckung mit den Positionen von CDU/CSU. „Der Rest ist die Differenz zum Bayern-Plan“, scherzte der CSU-Mann.

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