450 000 Kilometer Stau — NRW liegt an der Spitze

Während sich andere Länder verbessert haben, nahmen die Verkehrsprobleme bei uns noch zu.

Düsseldorf. Wer regelmäßig im Schritttempo auf der A 46 bei Wuppertal, der A 57 bei Neuss oder den Kölner Ringen unterwegs ist, ahnte es bereits: NRW hat ein gewaltiges Verkehrsproblem. Wie gewaltig, zeigt die neue Autobahnstatistik des ADAC.

Nordrhein-Westfalen ist nicht nur erneut das Bundesland mit den meisten Staus. Das Problem hat sich auch deutlich verschärft. Während es in Berlin und Bayern (Platz zwei und drei) gelungen ist, Staus zu reduzieren, stockte es in NRW so oft wie nie zuvor.

Für ganz Deutschland registrierte der ADAC 189 000 Staus mit einer Gesamtlänge von 450 000 Kilometern. Allein 60 000 Staus (2000 mehr als im Jahr zuvor) ereigneten sich in NRW — mit einer Gesamtlänge von 139 097 Kilometern.

Interessant ist der Vergleich mit Bayern, da dort das Streckennetz mit 2500 Autobahnkilometern ähnlich lang ist wie in NRW. Insgesamt kam es dort zu 26 210 Staus.

Allerdings: Bei der Finanzierung von dringenden „Vorrang-Projekten“ im Straßenbau fließt 2012 das meiste Geld vom Bund (1,8 Milliarden Euro) nach Bayern. NRW bekommt 1,56 Milliarden Euro und damit knapp 700 000 Euro weniger als dem Land laut Verteilungsschlüssel zusteht. „Das ist nicht unbedingt vernünftig, für NRW muss deutlich mehr fließen“, heißt es dazu aus dem Landesverkehrsministerium in Düsseldorf.

Für die Autobahnstatistik stattet der ADAC insgesamt 240 000 Fahrzeuge, darunter Unternehmensflotten, mit Geschwindigkeitsmessern aus. Häufigste Ursache für Stockungen sind Baustellen. ADAC-Sprecher Jochen Oesterle fordert: „Auf Baustellen muss auch samstags gearbeitet werden, an neuralgischen Punkten zusätzlich nachts und an Sonntagen.“

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