Frischzellenkur für Bahnhöfe

In diesem Jahr sollen 800 Millionen Euro investiert werden.

Nürnberg/Düsseldorf. Bessere Optik, mehr Information für die Reisenden und ein Ausbau des Netzes: Die Deutsche Bahn hat in den vergangenen drei Jahren rund 40 Prozent (2100) ihrer Bahnhöfe modernisiert und neue Strecken für schnellere Verbindungen gebaut. Die Bundesregierung hatte dafür 1,4 Milliarden Euro aus dem Konjunkturprogramm bereitgestellt, weitere 100 Millionen Euro investierte das Unternehmen. Insgesamt 325 Millionen Euro davon wurden für Bahnhöfe ausgegeben.

41 Millionen Euro flossen vor allem in mittlere und kleine Bahnhöfe in NRW. Mit dem Geld wurden in erster Linie elektronische Info-Tafeln, neue Beleuchtungen und Wartehäuschen installiert sowie Aufzüge und Rampen für Rollstuhlfahrer gebaut.

Die Bahn kündigte an, die Modernisierungen fortzusetzen. 800 Millionen Euro sollen allein in diesem Jahr in Instandhaltung und Sanierungen von Bahnhöfen investiert werden. Ein Teil des Geldes wird auch nach Nordrhein-Westfalen fließen, wieviel und wohin genau, konnte die Bahn aber noch nicht sagen.

Der Fahrgastverband Pro Bahn lobte die Investitionen an vielen Bahnhöfen, mahnte aber, man dürfe nun bei Info-Systemen für Fahrgäste und mehr Barrierefreiheit nicht nachlassen. Auch im Umfeld vieler Bahnhöfe gebe es noch Verbesserungsbedarf, sagte der Bundesvorsitzende Karl-Peter Naumann unserer Zeitung. „Es geht zum einen um den Zustand der Bahnhofsgebäude, zum anderen aber auch um Park-and-Ride-Plätze, Bus-Anbindungen oder Fahrrad-Stellplätze.“ Da sei auch das Engagement der Kommunen gefragt.

Bahnchef Rüdiger Grube kündigte Dienstag für die kommenden Jahre weitere Verbesserungen an. „Bis 2014 erhalten fast alle Bahnhöfe einen Wetterschutz“, sagte er. Reisende könnten sich bis 2015 zudem an 2500 weiteren Bahnhöfen über digitale Schriftanzeigen informieren.

Schon zuvor stand fest, dass in diesem Jahr unter anderem fünf S-Bahnhöfe in Düsseldorf modernisiert werden. Zudem sind am Solinger Hauptbahnhof nach den Sanierungen in den vergangenen Jahren weitere Verbesserungen geplant. Das Geld für diese Vorhaben kommt aus einem älteren Modernisierungspaket.

Dienstag wurde zudem bekannt, dass als Konsequenz aus dem schweren Zugunglück vor einem Jahr in Sachsen-Anhalt mit zehn Toten bis spätestens 2014 alle Zugstrecken bundesweit mit Notbremssystemen ausgerüstet werden. Züge, die ein Haltesignal überfahren haben, werden dann automatisch gestoppt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort