Euro-Krise: Geringes Zutrauen der Deutschen in Politik

Köln (dpa) - Die große Mehrheit der Deutschen traut der Politik bei der Bewältigung der Eurokrise laut jüngstem ARD-Deutschlandtrend wenig zu. 74 Prozent sind der Meinung, dass letztlich die Finanzmärkte über die Zukunft des Euro entscheiden - und nicht die Politik.

Zwei Drittel denken, die Bundesregierung habe angesichts des Ausmaßes der Krise den Überblick verloren. Auch beim Blick in die Zukunft bleiben die meisten pessimistisch, wie die am Donnerstag veröffentlichte Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag der ARD-„Tagesthemen“ ergab. 80 Prozent der Deutschen sind davon überzeugt, dass „der schlimmste Teil der Euro- und Schuldenkrise uns noch bevorsteht“.

Zwar spricht sich die Mehrheit der Bürger (64 Prozent) für eine verstärkte europäische Zusammenarbeit aus. 33 Prozent finden, die europäischen Länder sollten wieder stärker allein handeln und weniger gemeinsame Politik machen. Zwei Drittel (66 Prozent) sind zudem der Meinung, dass der Bundestag den erweiterten Euro-Rettungsschirm ablehnen solle. 30 Prozent finden, der Bundestag sollte zustimmen.

Auch bei der Beteiligung an möglichen Eurobonds - gemeinsamen Anleihen der Euro-Länder - bleiben die Deutschen skeptisch. Nur 35 Prozent finden, Deutschland sollte sich an solchen Anleihen beteiligen. 55 Prozent sind nicht dieser Ansicht.

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