dpa-Nachrichtenüberblick Politik

Offenbar Blutbad unter Geiseln in Algerien

Algier (dpa) - Die Geiselnahme islamistischer Terroristen auf einem Gasfeld in Algerien hat offenbar zu einem Blutbad geführt. Ein Sprecher der Islamisten sagte der mauretanischen Nachrichtenagentur ANI, bei einem Luftschlag des algerischen Militärs seien 35 Geiseln und 15 Kidnapper getötet worden. Laut der algerischen Nachrichtenagentur APS konnten vier ausländische Geiseln befreit werden, sieben sollen noch in der Gewalt der Entführer sein. Der Hergang der Aktion und die tatsächliche Zahl der Opfer sind unklar.

EU bildet Soldaten in Mali aus

Brüssel (dpa) - Die EU schickt voraussichtlich noch im Februar 200 bis 250 Militärausbilder nach Mali. Das beschlossen die Außenminister der 27 EU-Staaten in Brüssel. Die Ausbilder sollen die Armee Malis für den Kampf gegen Aufständische bereitmachen. Die Mission soll strikt vom Kampfeinsatz getrennt sein, den Frankreich seit Freitag gegen Gruppen führt, die in Verbindung mit der Terrororganisation Al-Kaida stehen sollen. Zwei Transall-Maschinen der Bundeswehr sollen heute Richtung Mali zur logistischen Unterstützung starten.

Bericht über Massaker in Syrien mit mehr als 100 Toten in Homs

Istanbul (dpa) - Die syrischen Regierungstruppen sollen bei einer Razzia in der Provinz Homs mehr als 100 Menschen massakriert haben. Das berichtete die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter unter Berufung auf Informanten vor Ort. Ihren Berichten zufolge zündeten die Soldaten während der Razzia vorgestern auch mehrere Häuser an. Ganze Familien sollen ausgelöscht worden sein. Unter den Toten sind nach Angaben von Aktivisten auch mehrere Kinder. Die Aktivisten hatten gestern begonnen, das Massaker zu dokumentieren.

Steinbrück will Abzocke bei Dispozinsen stoppen

Berlin (dpa) - SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück will überhöhte Dispozinsen bei einem rot-grünen Wahlsieg per Gesetz verbieten. Obwohl sich die Banken bei der EZB derzeit für nur 0,75 Prozent so günstig Geld leihen können wie nie, verlangen sie bis zu 15 Prozent Zinsen für einen einfachen Überziehungskredit. Das sei Wucher, sagte Steinbrück der „Bild“-Zeitung. Die SPD will nur noch Dispozinsen von maximal acht Prozent zulassen. Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner hatte sich gegen eine gesetzliche Deckelung ausgesprochen.

Sexueller Missbrauch in der katholische Kirche war meist geplant

Trier (dpa) - Neue Erkenntnisse im Missbrauchsskandal der katholischen Kirche: Die Täter haben ihre sexuellen Übergriffe auf Kinder und Jugendliche genau geplant. Das ist eines der Ergebnisse, die die Auswertung der Gespräche bei der Hotline für Missbrauchsopfer erbracht hat. Der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Triers Bischof Stephan Ackermann, stellte die Studie heute vor. Fast 8500 Gespräche waren bei der Hotline geführt worden, die von Ende März 2010 bis Ende 2012 geschaltet war.

Belgrad und Pristina versuchen Durchbruch im Kosovostreit

Belgrad (dpa) - Bei den von der EU vermittelten Verhandlungen der zerstrittenen Nachbarn Serbien und Kosovo soll ein Durchbruch erreicht werden. Es gehe vor allem das mehrheitlich von Serben bewohnte Nordkosovo, ließ die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton mitteilen. Spekulationen in Belgrad zufolge könnte Serbiens Regierungschef Ivica Dacic seinem kosovarischen Amtskollegen Hashim Thaci einen Platz seines Landes bei den UN anbieten. Gegenzug könne eine weitgehende Autonomie der Serben im Nordkosovo sein.

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