Der Winter beutelt die Kommunen

Streusalz, Split und Straßenreparaturen belasten die Etats.

Berlin. Die von Finanzsorgen gebeutelten Städte und Kommunen erwarten durch den strengen Winter erhebliche Mehrkosten und wollen notfalls die Bürger stärker zur Kasse bitten. Allein in Hamburg müssen für den Streudienst statt 6,9 Millionen Euro in diesem Winter mehr als zehn Millionen ausgegeben werden. In einigen Städten wurde für den Winterdienst fast zehn Mal so viel ausgegeben wie geplant. Besonders hoch werden die Kosten für Straßenreparaturen sein.

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert wegen der Kostenexplosion eine "Frühjahrsoffensive" zur Beseitigung der Schäden. "Das wird ohne gezielte Hilfe von Bund und Ländern nicht bewältigt werden können", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg. Am stärksten stiegen die Ausgaben im vom Winter besonders gebeutelten Norden. Aber auch Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Thüringen melden stark überzogene Winterbudgets.

Hilden zahlte für den Winterdienst im Jahr 2008/09 rund 96000 Euro. Bis Ende Januar waren es für den aktuellen Winter bereits 175 000 Euro (Salz und Personal). Erkrath vermeldet allein für die Salzkosten einen Anstieg von 40000 auf 60 000 Euro, Mettmann von 28 500 auf 65 000 Euro. Die für den Winterdienst der Stadt Solingen zuständigen Entsorgungsbetriebe Solingen rechnen mit Mehrkosten von 100P rozent. Angesetzt für den Winterdienst sind jährlich eine Million Euro.

Die Entsorgungsbetriebe Remscheid rechnen mit Kosten für den Winterdienst in Höhe von 1,2 bis 1,4 Millionen Euro. Vergleichszahlen zum Vorjahreswinter liegen noch nicht vor. Wohl aber zu 2008. Damals bewegten sich die Kosten in etwa in gleicher Höhe. Burscheid hatte im Winter 2008/09 einen Salzverbrauch von 500 Tonnen. Die grobe Schätzung für 2009/10 beläuft sich auf 500 Tonnen Split und 400 Tonnen Salz. Die Kosten für den Winterdienst 2008/09 in Wuppertal lagen bei 1,3 Millionen Euro. Aktuelle, verlässliche Zahlen gibt es noch nicht. Doch im vergangenen Jahr betrug allein der Sanierungsstau auf den Straßen rund 112 Millionen Euro.

Neuss hat für den Winterdienst 2008/09 insgesamt 40 000 Euro ausgegeben. Dieser Winter hat bereits Kosten von 80 000 Euro verursacht. Düsseldorf plant jährlich zwei Millionen Euro für den Winterdienst ein. Dieses Jahr geht die Stadt davon aus, dass die Kosten doppelt so hoch ausfallen. Die Beseitigung der Winterschäden auf Düsseldorfs Straßen kostete 2009 2,5 Millionen Euro. Diese Summe dürfte nun ebenfalls überschritten werden.

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