Brandanschläge gegen Polizei in Berlin und Hamburg

Die Regierungskoalition will das Strafrecht verschärfen. Auf der Straße werden Polizisten vermehrt zu Opfern.

Berlin/Krefeld. Angesichts zunehmender Angriffe auf Polizisten und Behördenvertreter haben die Innenminister ein entschiedeneres Vorgehen gegen die Täter angekündigt.

Bei ihrer Herbstkonferenz in Bremen verurteilten sie die Gewalt am Freitag scharf und forderten eine Überprüfung des Strafrechts. In der Nacht zuvor waren drei Anschläge auf Polizei- und Zolleinrichtungen in Hamburg und Berlin verübt worden.

In Hamburg überfielen etwa zehn Vermummte eine Polizeiwache im Schanzenviertel und versuchten, Türen von außen zu verriegeln. Es gab Steinwürfe gegen Beamte. Zudem wurden zwei Streifenwagen angezündet. Später brannten darüber hinaus zwei Fahrzeuge des Zolls in Hamburg-Hammerbrook aus.

In Berlin warfen ebenfalls unbekannte Täter drei Molotowcocktails und mit Farbe gefüllte Flaschen auf ein Gebäude des Bundeskriminalamtes (BKA) im Bezirk Treptow, ohne großen Schaden anzurichten. In Hamburg wie in Berlin deckten die Täter ihren Rückzug durch sogenannte Krähenfüße, in Hamburg wurde durch die spitzen Eisenstifte mindestens ein Streifenwagen gestoppt.

Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Konrad Freiberg, sprach vor allem mit Blick auf den Angriff auf die Polizeiwache im Schanzenviertel von "versuchten Tötungsdelikten". Die Polizei werde "als Symbol des Staates konzentriert angegriffen, das hat eine neue Qualität", sagte er.

Die schwarz-gelbe Regierungskoalition will jetzt das Strafrecht verschärfen, weil Polizisten auch im Alltag immer häufiger zu Opfern von Gewalt werden.

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