Beck: „Es hilft nicht, Wunden zu lecken“

Ex-SPD-Chef Kurt Beck verlangt Änderungen an Hartz IV.

Berlin. Kurt Beck erreichen wir in Mainz, nicht etwa in Berlin. Am Morgen nach der Wahl bleibt er dem Präsidium und Vorstand der SPD fern. Er will sich Fragen der Medien ersparen, ob die SPD mit ihm als Chef besser gefahren wäre. "Ein müßig Spiel", antwortet der frühere Parteichef unserer Zeitung. Erst am Abend stößt er zur Sitzung der Landeschefs der SPD dazu.

Beck: Ein schlimmes Ergebnis. Aber es hilft nicht, Wunden zu lecken. Jetzt müssen wir die Niederlage sauber analysieren.

Beck: Für eine saubere Analyse braucht man etwas Zeit. Eines scheint mir als Feststellung richtig: Die Nachwehen der Hartz-Gesetze und der Rente mit 67 sind heftig und halten an. Und von der Verdrossenheit über die Große Koalition haben wir mehr als die Union abgekriegt. Das erklärt sich eher emotional als rational.

Beck: Es gibt Dinge, die von den Menschen zu Recht als ungerecht empfunden werden. Da müssen wir nachsteuern.

Beck: Nehmen wir die Rente mit 67 und meinen berühmten Dachdecker. Ich habe immer dafür geworben, für diejenigen einen Weg zu finden, die harte und härteste Arbeit leisten. Wichtig ist mir, dass solche Menschen keine groben Abschläge in Kauf nehmen müssen, wenn sie in Rente gehen, nur weil sie nicht bis 67 arbeiten können. Es wäre ein Zeichen, dass wir die Menschen mit ihren tatsächlichen Sorgen verstehen.

Beck: Ich begrüße, dass Frank-Walter Steinmeier als Fraktionschef kandidiert.

Beck: Ich will darüber nicht spekulieren, gerade ich nicht. Es würde schnell so aussehen, als wollte ich nachtreten. Nichts liegt mir ferner.

Beck: Einverstanden.

Beck: Dem stimme ich begrenzt zu. Es muss um sozialdemokratische Politik gehen.

Beck: Fundamentalismus ist immer falsch.

Beck: Absolut richtig.

Beck: Stimme ich nicht zu. Das wäre mir zu wohlfeil.

Beck: Ich versuche es.

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