Vorsprung der Linken vor Berlusconi schrumpft

Rom (dpa) - Vier Wochen vor den italienischen Parlamentswahlen schrumpft einer Umfrage zufolge der Vorsprung des Mitte-Links-Lagers vor dem rechten Bündnis des Ex-Regierungschefs Silvio Berlusconi.

Nach den am Dienstag veröffentlichten Zahlen des Euromedia-Instituts sprechen sich nur noch 35 Prozent für die Linke um Pier Luigi Bersani aus. Berlusconis Bündnis kommt auf 32,4 Prozent. Auch das Zentrum um den scheidenden Premier Mario Monti büßt danach an Zuspruch ein und erreicht noch 12,9 Prozent.

Der jüngst aufgedeckte Skandal um spekulative Geschäfte und möglichen Millionenbetrug bei der Großbank Monte Paschi di Siena (MPS) könnte die Verluste der Bersani-Partei PD (minus 1,6 Prozent) und der „Liste Monti“ (minus 1,0 Prozent) bewirkt haben. Italiens drittgrößte Bank wird indirekt von linken Behörden im toskanischen Siena kontrolliert. Nachdem verlustreiche Geschäfte der MPS bekannt geworden waren, musste auch Regierungschef Monti einige Kritik einstecken.

„Monti wird jedenfalls von den Italienern als Mann der Banken und der Bankenhilfe angesehen“, sagte Alessandra Ghisleri von Euromedia. Laut der Mailänder Zeitung „Corriere della Sera“ ist sie die bevorzugte Umfrageexpertin Berlusconis. Knapp stärker als das Monti-Bündnis der Mitte ist der Befragung zufolge auch die populistische Internetbewegung „Fünf Sterne“ des Komikers Beppe Grillo. Sie legte deutlich zu auf 13,1 Prozent.

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