Talibanangriff in Kabul - Kind und Wachmann getötet

Kabul (dpa) - Bei dem Terroranschlag auf ein bei Ausländern und afghanischen Politikern beliebtes Restaurant in Kabul sind zwei Menschen getötet worden. Weitere 18 erlitten Verletzungen, wie der Sprecher des Innenministeriums, Sidik Siddiki, am Samstagmittag (Ortszeit) berichtete.

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Einer der Toten ist nach Polizeiangaben ein 13-jähriger Junge namens Basit, der vor dem Anschlag auf der Straße gespielt hatte. Das andere zivile Opfer ist einer der Wachmänner des Restaurants.

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Auch einer der Angreifer starb, als er am Freitagabend um kurz nach 17.00 Uhr (Ortszeit) eine Autobombe vor dem Tor des Lokals zündete. Ein weiterer Taliban-Kämpfer wurde samt Sprengstoffweste und Kalaschnikow-Gewehr festgenommen, bevor er in das festungsartig gesicherte Restaurant eindringen konnte. Berichte aus Sicherheitskreisen, dass ein dritter Täter auf der Flucht sei, wollte der Sprecher des Innenministeriums am Samstagmorgen nicht bestätigen.

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Der Anschlag erfolgte nur einen Tag nachdem die afghanische und die pakistanische Regierung Daten für ein multilaterales Treffen zu Friedensgesprächen mit den Taliban gesetzt hatten. Vertreter der USA, Chinas, Pakistan und Afghanistans wollen sich in der zweiten Januarhälfte zusammensetzen, um einen Plan zu entwerfen.

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Das „Le Jardin“ im Viertel Taimani gehört dem ehemaligen Protokollchef des Präsidentenpalastes und jetzigem Gouverneur von Kabul. Es ist eines der wenigen Restaurants, die Ausländer bisher noch besuchen durften. Taimani ist eine zentrale Wohngegend für ausländische Mitarbeiter von Nichtregierungsorganisationen (NGOs), Medien und Firmen, aber auch für afghanische Familien.

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Die afghanische Regierung und die Nato-Mission Resolute Support verurteilten das Attentat. Nato-Sprecher Wilson Shoffner sagte am Samstagmorgen, dass die Taliban in einem Viertel mit „einer hohen Dichte unschuldiger Zivilisten“ angriffen, zeige ihre Geringschätzung für Menschenleben. Allein in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres hätten Terroristen mit ihren Anschlägen 6500 Zivilisten getötet und verwundet.

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