Sudan und Südsudan einig über Öl

Addis Abeba/Kapstadt (dpa) - Der Sudan und der Südsudan haben sich im Öl-Streit geeinigt. Beide Staaten hätten ein Abkommen über die Transitgebühren beim Export von südsudanesischem Erdöl durch den Sudan erreicht.

Das sagte der Vermittler der Afrikanischen Union (AU), Thabo Mbeki, am frühen Samstagmorgen nach einer nächtlichen Sitzung des Friedens- und Sicherheitsrats des Staatenbundes in Addis Abeba. „Das Öl wird bald wieder fließen“, sagte der ehemalige südafrikanische Präsident.

Allerdings konnten nach seinen Worten nicht alle Probleme gelöst werden - etwa die umstrittene Grenzführung zwischen beiden Ländern. Die noch offenen Fragen sollen nun nach dem Willen der AU-Kommission bis zum 22. September gelöst werden.

Der Südsudan hatte im Januar die Erdölproduktion eingestellt, nachdem keine Übereinkunft über die Transitgebühren mit dem nördlichen Nachbarn zustande gekommen war. Der Streit hatte der Wirtschaft in beiden Ländern schwer geschadet. Die meisten Ölreserven liegen im Südsudan, der Transport läuft aber über Leitungen im Norden. Vor allem der Staatshaushalt des seit Juli 2011 unabhängigen Südsudans hängt zu über 75 Prozent von den Öleinnahmen ab.

US-Außenministerin Hillary Clinton hatte am Freitag bei einem Besuch in der südsudanesischen Hauptstadt Juba beide Seiten aufgerufen, sich friedlich auf Kompromisse zu einigen. Mbeki kündigte in Addis Abeba ein Treffen zwischen den Präsidenten Sudans und Südsudans, Omar al-Baschir und Salva Kiir, im September an. Bereits am Rande des AU-Gipfels in Addis Abeba vor vier Wochen hatten beide vereinbart, möglichst bald die aktuellen Konflikte zu lösen.

Am Donnerstag war ein Ultimatum des UN-Sicherheitsrates für die beiden Länder abgelaufen. Das Gremium sie aufgefordert, bis zum 2. August ihre zahlreichen Probleme zu lösen. Wegen der Öl- und Grenzstreitigkeiten war es in diesem Jahr mehrfach zu blutigen Kämpfen im Grenzgebiet gekommen.

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