EU-Konflikt Steinmeier will Ungarn nicht aus der EU werfen

Riga. Außenminister Frank-Walter Steinmeier ist auf Distanz zu Überlegungen für einen Ausschluss Ungarns aus der Europäischen Union (EU) gegangen. „Es ist jetzt nicht meine persönliche Haltung, einem europäischen Mitgliedsstaat die Tür zu weisen“, sagte Steinmeier am Dienstag bei einem Besuch in Lettland.

Steinmeier geht auf Distanz zu Überlegungen für EU-Ausschluss Ungarns.

Steinmeier geht auf Distanz zu Überlegungen für EU-Ausschluss Ungarns.

Foto: dpa

„Wir müssen uns den komplizierten Debatten, die es da manchmal gibt, auch stellen.“

Zuvor hatte Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn in der Tageszeitung „Die Welt“ verlangt, Ungarn wegen seiner restriktiven Flüchtlingspolitik aus der EU auszuschließen.

Steinmeier - ein persönlicher Freund Asselborns - betonte, dass der Vorstoß des Luxemburgers „keine abgestimmte Haltung“ sei. „Auf der anderen Seite kann ich verstehen, dass mit Blick auf Ungarn einige in Europa ungeduldig werden angesichts der fortdauernden Debatten zwischen der EU-Kommission und der ungarischen Regierung.“

Steinmeier nimmt in der lettischen Hauptstadt Riga an einem Treffen mit den Außenministern der drei Balten-Republiken Estland, Lettland und Litauen teil. Der lettische Außenminister Edgars Rinkevics bezeichnete Asselborns Vorschlag als „Megaphon-Diplomatie“. „Diese Rhetorik hilft uns nicht.“ Litauens Außenminister Linas Linkevicius meinte ebenfalls: „So radikale Statements sind nicht immer hilfreich.“ dpa

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