„Sandy“ zieht ab, der US-Wahlkampf kehrt zurück

Obama reist in die vom Unwetter getroffene Region. Seinen Herausforderer Romney wirbt in Florida um Stimmen.

Washington. Kurz vor der US-Präsidentenwahl verdrängt der Kampf zwischen Amtsinhaber Barack Obama und Herausforderer Mitt Romney den Sturm „Sandy“ aus den Schlagzeilen. Romney beendete am Mittwoch den von der Naturkatastrophe bedingten „Waffenstillstand“, um in Florida drei Wahlkampfveranstaltungen abzuhalten.

Obama hingegen besuchte die vom Unwetter schwer getroffene Stadt Atlantic City. Der Gouverneur von New Jersey, Chris Christie, hatte zuvor mit einem Lob für Obamas Krisenmanagement für Aufsehen gesorgt.

Auf Fragen, ob solche Worte nicht den Wahlkampf beeinflussen könnten, meinte der Parteifreund von Romney: „Ich kümmere mich einen Dreck um den Wahlkampf.“

Ob die Sturmkatastrophe tatsächlich Einfluss auf das Wahlergebnis am 6. November haben wird, darüber herrscht Uneinigkeit.

In Deutschland weckt Obamas Visite in New Jersey Erinnerungen an den Besuch von Kanzler Gerhard Schröder (SPD) beim Jahrhunderthochwasser 2002 an Oder und Elbe. Politikberater Michael Spreng, der damals den Wahlkampf von Unionskanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) managte, zieht Parallelen: „Schröder und die SPD lagen zurück. Dann kam die Flut, und Schröder nutzte die Chance. Er war mit Gummistiefeln auf den Deichen.“

Derweil liefen im Katastrophengebiet die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Die Zahl der Toten stieg weiter. Die Schäden dürften nach Schätzungen bis zu 50 Milliarden Euro betragen.

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