Spitzentreffen Pariser Gipfel drängt Wirtschaft zum Klimaschutz

Paris (dpa) - Zahlreiche Staaten und Unternehmen haben beim Pariser Klimagipfel mehr Engagement für den Klimaschutz zugesagt. Damit setzte das Spitzentreffen auch ein Zeichen, den Kampf gegen dem Klimawandel von der ablehnenden Haltung von US-Präsident Donald Trump nicht schwächen zu lassen.

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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron rief die Welt eindringlich dazu auf, sich mehr anzustrengen: „Wir sind dabei, die Schlacht zu verlieren“, warnte er vor Vertretern von fast 130 Ländern.

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Macron wollte mit dem „One Planet Summit“ die konkrete Umsetzung des Pariser Klimaabkommens voranbringen, das genau zwei Jahre zuvor beschlossen worden war. Anders als bei klassischen UN-Klimaverhandlungen standen Unternehmen und Investoren im Fokus, die stärker auf den Klimaschutz achten sollen.

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„Es geht um alle Investitionen weltweit, die in klimafreundliche Bahnen gelenkt werden müssen“, sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) der Deutschen Presse-Agentur. Es seien genug Mittel für den Klimaschutz da, meinte Fidschi-Regierungschef Frank Bainimarama. „Was uns fehlt, sind die richtigen Anreize, die richtigen Regeln und das Investitionsumfeld.“

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Viele der Ankündigungen auf dem Gipfel drehen sich darum, das zu ändern. So kündigte die Weltbank an, nach 2019 die Erschließung und Förderung von Öl und Gas nicht mehr zu finanzieren. Die Politik der internationalen Entwicklungsbank werde sich dramatisch ändern, versprach Weltbank-Präsident Jim Yong Kim. Der Versicherungskonzern Axa will künftig keine Neubauten von Kohlekraftwerken mehr versichern und bis 2020 zwölf Milliarden Euro in „grüne Investitionsprojekte“ stecken - viermal so viel wie bisher geplant.

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„Das Ende für die Öl- und Gas-Industrie rückt eindeutig näher“, kommentierte Gyorgy Dallos von Greenpeace. Große Investoren fordern, dass Unternehmen mehr für den Klimaschutz tun. Zu den „zwölf internationalen Verpflichtungen“ des Gipfels zählt auch ein Länder-Bündnis für mehr Klimaschutz in der Schifffahrt.

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Die Welt hatte sich im Pariser Klimaabkommen verpflichtet, den durch Treibhausgase verursachten Temperaturanstieg auf maximal zwei Grad zu begrenzen. Mit den bisherigen Klimaschutzzielen steuert die Welt aber auf eine Erhöhung von um die drei Grad zu. „Wir sind nicht schnell genug“, sagte Macron.

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Die deutsche Opposition kritisierte, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nicht persönlich zu dem Gipfel reiste. Die Linke sprach von einem „klimapolitischen Totalausfall“, Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter sagte: „Es kann einfach nicht sein, dass Deutschland, wenn es darauf ankommt, beim Klimaschutz versagt.“

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Das bei der UN-Weltklimakonferenz in Bonn ins Leben gerufene Bündnis für den Kohleausstieg wuchs in Paris weiter - und Deutschland ist weiterhin nicht dabei. Rund 30 Länder und Regionen hätten sich der Allianz seit der Gründung im November angeschlossen, teilte die britische Regierung mit.

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Dass Deutschland keinen Plan für den Ausstieg aus dem klimaschädlichen Kohlestrom hat, kritisieren Umweltschützer schon lange. „Wir haben noch keine Gewissheit, was die künftige Bundesregierung angeht“, sagte Hendricks. „Darum können wir hier nicht vorgreifen und dieser Allianz beitreten.“

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Zahlreiche prominente US-Amerikaner zeigten sich bei dem Treffen überzeugt, dass die USA auch nach der Ankündigung Trumps zum Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen auf Klimaschutzkurs bleiben. „Donald Trump hat die USA nicht aus dem dem Pariser Abkommen gekegelt“, sagte Arnold Schwarzenegger „Donald Trump hat Donald Trump aus dem Pariser Abkommen gekegelt.“

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Auch der frühere US-Außenminister John Kerry verwies auf das Engagement zahlreicher US-Bundesstaaten und Unternehmen und zeigte sich überzeugt, dass die USA ihre bisherigen Klimaziele erfüllen könnten. „Es wird härter sein (...), aber das heißt nicht, dass man es nicht schaffen kann“, sagte der US-Demokrat.

Die Klimaschützer des Climate Action Networks bezeichneten den Pariser Gipfel als „Schritt in die richtige Richtung“ und lobten viele positive Initiativen. Die Zusagen seien aber nicht genug, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen und vom Klimawandel besonders bedrohten Ländern zu helfen.

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