Radikale Islamisten räumen bei Wahl in Ägypten ab

Kairo (dpa) - Bei der Parlamentswahl in Ägypten haben die radikalen Islamisten in der dritten und letzten Runde noch besser abgeschnitten als in den ersten beiden Wahlgängen.

Das staatliche Nachrichtenportal „Egynews“ berichtete am Donnerstag unter Berufung auf erste Ergebnisse der Auszählung der Wählerstimmen, in der Provinz Nord-Sinai habe die islamistische Partei des Lichts die meisten Stimmen erhalten. Auch in der südlichen Provinz Al-Wadi Al-Jadid lag sie auf Platz eins.

Damit wird eine Mehrheit der islamistischen Parteien im ersten Parlament nach der Entmachtung von Präsident Husni Mubarak immer wahrscheinlicher. Die als moderat-islamisch eingestufte Partei der Muslimbrüder könnte rund 40 Prozent der Mandate erhalten, die radikale Partei des Lichts mehr als 20 Prozent.

In der letzten Wahlrunde errang die Partei der Muslimbrüder in der Provinz Süd-Sinai, wo die Badeorte Scharm al-Scheich, Dahab und Nuwaiba liegen, mit rund 60 Prozent die meisten Stimmen. Die säkulare liberale Ägyptische Allianz, als Gegengewicht zu den islamistischen Parteien in die Wahl gegangen, erhielt den Angaben zufolge zehn Prozent der Stimmen.

Am Dienstag und Mittwoch dieser Woche war in neun Provinzen gewählt worden. In einigen Wahlbezirken steht in der kommenden Woche noch eine Stichwahl zwischen den bestplatzierten Direktkandidaten an. Das endgültige Wahlergebnis für alle 27 Provinzen wird Ende kommender Woche erwartet.

Mubarak steht derzeit in Kairo vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, er habe die Tötung von Demonstranten bei den Massenprotesten im Januar und Februar 2011 angeordnet.

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