Obama und Park setzen auf Härte und Dialog mit Nordkorea

Washington (dpa) - Die USA und Südkorea wollen gemeinsam hart gegen nordkoreanische Provokationen und Kriegsdrohungen vorgehen, die Tür für einen Dialog mit dem Regime in Pjöngjang aber offengehalten.

Das sagten Präsident Barack Obama und seine südkoreanische Kollegin Park Geun Hye am Dienstag nach einem persönlichen Gespräch in Washington. Das Regime in Pjöngjang werde keinen Erfolg damit haben, einen Keil zwischen Washington und Seoul zu treiben, bekräftigte der Amerikaner. Tatsächlich sei Nordkorea heute isolierter denn je.

„Die Tage, als Nordkorea eine Krise erzeugen und Zugeständnisse erzwingen konnte, sind vorbei“, sagte Obama bei einer gemeinsamen Pressekonferenz im Weißen Haus. Seine Regierung sei zwar bereit, einen Dialog mit Nordkorea zu führen, meinte Obama. Aber „die Last liegt bei Pjöngjang“. Dem neuen Machthaber Kim Jong Un legte er eine Verhaltungsänderung nahe. „Seine Handlungen waren provokativ und scheinen in eine Sackgasse geführt zu haben.“ Er könne aber immer noch einen anderen Pfad einschlagen.

Die Amerikaner unterstützten nun ausdrücklich Parks „zweigleisige“ Politik gegenüber Pjöngjang, mit der sie Vertrauen aufbauen und Spannungen reduzieren wolle, sagte ihr Sprecher Yoon Chang-jung laut der Nachrichtenagentur Yonhap nach dem Gespräch. Auch die internationale Gemeinschaft müsse gegenüber den Nordkoreanern „konstant mit einer Stimme sprechen und ihnen sagen, dass sie keine andere Wahl haben, als sich zu verändern“, bekräftigte Park.

Es war Parks erste Auslandsreise seit ihrem Amtsantritt vor rund zwei Monaten. Das erste Treffen der beiden Staatschefs diente vor allem dazu, sich der gegenseitigen Solidarität gegenüber Nordkorea zu versichern und die gemeinsame Front zu stärken, hieß es von der US-Regierung. Die Kriegsdrohungen und der jüngste Atomtest des Regimes in Pjöngjang haben zu Spannungen zwischen den Ländern geführt. Zuletzt gab es aber Hinweise auf eine Deeskalation.

Park wurde mit militärischen Ehren im Weißen Haus begrüßt. Nach einem bilateralen Gespräch mit Obama stand ein gemeinsames Mittagessen auf der Tagesordnung. Offizieller Anlass des Gipfeltreffens ist der 60. Jahrestag eines Verteidigungsabkommens beider Länder, das in Folge des Korea-Krieges geschlossen worden war.

Die USA und Südkorea wollen auch wirtschaftlich stärker zusammenarbeiten. Sie bekräftigten, ihre Allianz „als Hauptachse für Frieden und Wohlstand im asiatisch-pazifischem Raum“ zu verstehen, sagte der Sprecher. Am Mittwoch soll Park auch eine Rede vor beiden Kammern des Kongresses halten.

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