Obama bestätigt erstmals Drohnen-Einsätze in Pakistan

Washington (dpa) - US-Präsident Barack Obama hat erstmals öffentlich bestätigt, dass die USA in Pakistan Drohnen gegen mutmaßliche Al-Kaida-Terroristen und andere militante Kräfte einsetzen.

In einer virtuellen Bürgerversammlung via Internet verteidigte er die Angriffe mit unbemannten Flugzeugen generell und betonte, dass die USA sie nicht willkürlich, sondern „sehr sorgfältig“ und „sehr gezielt“ durchführten.

„Ich glaube, wir müssen sehr wählerisch dabei sein, wie wir Drohnen einsetzen“, sagte Obama, der am Montagabend (Ortszeit) über die Videofunktion „Hangout“ des sozialen Netzwerks Google+ live aus dem Weißen Haus Fragen von Bürgern beantwortete. Es handele sich um „sehr präzise“ Schläge gegen die Al-Kaida und deren Verbündete.

Offensichtlich seien zahlreiche dieser Einsätze in den zentral verwalteten Stammesgebieten an der Grenze zwischen Afghanistan und Pakistan durchgeführt worden, sagte der Präsident weiter. Die USA gingen gegen Terrorverdächtige vor, „die sich in einem sehr unzugänglichen Terrain befinden“. Sie auf eine andere Weise auszuschalten, „würde wahrscheinlich einen weitaus stärkeren militärischen Eingriff erfordern als den, den wir bereits durchführen“.

Bisher hatte die US-Regierung es stets vermieden, öffentlich über ihre Drohnen-Einsätze zu sprechen. Nach Ansicht von Experten steckt dahinter die Sorge, dass die ohnehin stark gespannten Beziehungen zu Pakistan weiter belastet werden könnten. Die Regierung in Islamabad hat sich wiederholt über amerikanische Aktionen in ihrem Land beschwert.

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