US-Vizepräsident in Tokio Nordkorea-Krise: USA versichern Japan Bündnistreue

Tokio (dpa) - In den wachsenden Spannungen um Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm haben die USA den Schulterschluss mit ihrem Bündnispartner Japan geübt.

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US-Vizepräsident Mike Pence versicherte Ministerpräsident Shinzo Abe bei einem Besuch in Tokio, die USA verstünden Japans ernste Sicherheitslage und stünden „100 Prozent“ hinter ihrem Bündnispartner.

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US-Präsident Donald Trump wolle mit Japan, Südkorea und anderen Nationen und auch mit China an einer friedlichen Lösung arbeiten. Man werde nicht nachlassen, bis die koreanische Halbinsel frei von Atomwaffen sei, sagte Pence.

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Zugleich bekräftigte er in Tokio, dass alle Optionen auf dem Tisch lägen. Pence hatte zuvor in Südkorea erklärt, dass die Politik der „strategischen Geduld“ gegenüber Pjöngjang „vorbei“ sei. Der japanische Regierungschef Abe mahnte, den Konflikt friedlich zu lösen. Auch die USA wollten Frieden, doch Frieden komme „durch Stärke“, wurde Pence zitiert. Zugleich erklärte er jedoch, dass die Diplomatie der „produktivste Weg voran“ bleibe. China rief zu Zurückhaltung auf und mahnte ebenfalls eine friedliche Lösung an.

China sei bereit, mit allen Parteien zusammenzuarbeiten, um Nordkoreas Atomprogramm wieder an den Verhandlungstisch zu bringen, erklärte Außenminister Wang Yi am Dienstag in Peking. „Wir wissen, dass die Lage angespannt ist“, sagte Yi. „Aber je größer die Spannungen sind, umso mehr Ruhe brauchen wir und umso notwendiger ist es, Gelegenheiten und Möglichkeiten für Dialog zu finden.“

Nordkorea warnte die USA vor einer Eskalation in dem Konflikt. „Unser Volk ist bereit, auf alle Bedrohungen zu reagieren. Wir sind zu einem umfassenden Krieg bereit“, sagte ein ranghoher nordkoreanischer Diplomat in Moskau. „Die Situation auf der koreanischen Halbinsel ist explosiv.“ Der Diplomat warf den USA und Südkorea eine aggressive und provokante Politik vor.

Derweil nahmen die USA und Japan beim Besuch von Pence einen neuen Wirtschaftsdialog auf. Unter anderem sollen Gespräche über Handels- und Investitionsregeln intensiviert werden. US-Präsident Trump hatte während seines Wahlkampfs Japan unter anderem der Währungsmanipulation und unfairer Handelsbarrieren bezichtigt.

Die USA verzeichneten im vergangenen Jahr ein Handelsdefizit mit Japan von fast 70 Milliarden Dollar (65 Mrd Euro). Einem geplanten transpazifischen Freihandelsabkommen (TPP) erteilte Trump eine Absage. Die USA bevorzugen jetzt bilaterale Abkommen. Medien zufolge will Japan jedoch das TPP auch ohne die USA weiter vorantreiben.

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