Landesweiter Aufstand gegen Haitis Regierung

Port-au-Prince (dpa) - Die Unruhen nach den Wahlen in Haiti sind zu einem landesweiten Aufstand gegen die Regierung von Präsident René Preval eskaliert. Demonstranten zündeten am Mittwoch in Port-au-Prince und in anderen Städten und Ortschaften die Zentrale und Büros der Regierungspartei Inité an.

„Es ist ein totaler Aufstand“, sagte ein Augenzeuge angesichts der Tausenden von protestierenden Menschen in den Straßen der Hauptstadt.

Überall wurden die Wahlplakate des Prevál-Kandidaten um die Präsidentschaft, Jude Celestin, von der wütenden Menschenmenge niedergerissen und verbrannt. Läden wurden geplündert. Weder die haitianische Polizei noch die im Lande stationierten Truppen der UN-Mission Minustah zeigten sich in der Lage, die Menge zu stoppen.

Die Menschen empören sich vor allem darüber, dass der populärste Präsidentschaftskandidat, der Musiker Michel Martelly, nach Angaben der Wahlbehörde aus dem Rennen um die Präsidentschaft ausgeschieden sein soll. Statt seiner soll Celestin im Januar in einer Stichwahl gegen Mirlande Manigat antreten, die im ersten Wahlgang die meisten Stimmen erhalten hat. Eine mehrfach angekündigte Ansprache Prévals an die Nation fand zunächst nicht statt.

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