Dutzende Tote bei Taliban-Angriffen

Islamabad/Kandahar (dpa) - Bei Kämpfen und Terroranschlägen in Pakistan und Afghanistan sind mehr als 50 Menschen ums Leben gekommen.

Im Nordwesten Pakistans griffen am Samstag mehrere Hundert Taliban-Kämpfer nach Angaben der Sicherheitskräfte einen Grenzposten an. Mindestens 35 pakistanische Soldaten und Polizisten seien getötet worden.

Bis zu 500 Extremisten aus der angrenzenden afghanischen Provinz Nuristan seien an dem Überfall im pakistanischen Gebirgsdistrikt Chitral beteiligt gewesen, hieß es. Bei Gefechten seien auch zwölf der Angreifer getötet worden. In dem Grenzgebiet kommt es schon seit Jahren immer wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen.

Im Süden Afghanistans rissen Selbstmordattentäter bei drei Anschlägen am Samstag mindestens fünf Menschen in den Tod, darunter drei Kinder. Zudem habe es mehr als 40 Verletzte gegeben, teilten das Innenministerium und örtliche Behörden mit.

In Laschkarga, der Hauptstadt der Unruhe-Provinz Helmand, zündete ein Selbstmordattentäter eine Autobombe vor einer Bank, als Soldaten und Polizisten dort anstanden, um ihren Sold zu kassieren. Vier Zivilisten starben, wie der Sprecher der Provinzregierung, Daud Ahmadi, sagte. Drei der Toten seien Kinder, teilte das Innenministerium mit. Zudem seien zehn Militärs, fünf Polizisten und sechs Zivilisten verletzt worden.

Taliban-Sprecher Kari Jussif Ahmadi bekannte sich im Namen der Aufständischen zu dem Blutbad.

Laschkarga ist eines von sieben Gebieten, in denen die Afghanen wieder die Verantwortung für die Sicherheit von den internationalen Truppen übernommen haben. Nach einem Nato-Beschluss soll der Kampfeinsatz am Hindukusch bis Ende 2014 abgeschlossen werden. Bis dahin sollen afghanische Sicherheitskräfte im ganzen Land die Verantwortung übernehmen.

In Kandahar explodierten am Samstag im Abstand weniger Minuten außerdem zwei weitere Autobomben, eine davon vor einer Polizeiwache. Ein Zivilist kam bei den beiden Attentaten ums Leben, teilte die Provinzregierung mit. Die meisten der 22 Verletzten seien Kinder.

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