Chávez Leichnam wird doch nicht einbalsamiert

Caracas (dpa) - Der Leichnam des Anfang des Monats gestorbenen venezolanischen Staatschefs Hugo Chávez wird entgegen anderslautenden Ankündigungen der Regierung doch nicht einbalsamiert. Das teilte Informationsminister Ernesto Villegas am Freitag (Ortszeit) über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Demnach habe man die „Option der Einbalsamierung des Körpers von Comandante Chávez verworfen“, nachdem ein russisches Expertenteam festgestellt habe, dass der Leichnam dazu für sieben bis acht Monate nach Russland gebracht werden müsste. „Nach diesem Bericht wurde eine Einbalsamierung ausgeschlossen, die ein Herzenswunsch vieler Landsleute gewesen ist“, schrieb Villegas.

Am Freitag war der Leichnam nach neun Tagen öffentlicher Trauer zu seiner vorläufigen Ruhestätte eskortiert worden. Der mit einer Nationalflagge bedeckte Sarg wurde von einer Ehrengarde aus der Militärakademie getragen und anschließend unter Anteilnahme Tausender Menschen bei „der letzten Fahrt des Comandante“ durch Caracas ins Militärmuseum gebracht. In den vergangenen Tagen hatten Hunderttausende Venezolaner Abschied von ihrem Präsidenten genommen, der am 5. März nach fast zweijährigem Kampf gegen den Krebs im Alter von 58 Jahren gestorben war.

Zwei Tage nach Chávez' Tod hatte Interimspräsident Nicolas Maduro angekündigt, dass der Leichnam einbalsamiert und öffentlich in einem gläsernen Sarg aufgebahrt werden solle. Am vergangenen Donnerstag hatte Maduro aber bereits eingeräumt, dass es Schwierigkeiten mit der Einbalsamierung gebe.

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