Argentinien evakuiert in Ghana beschlagnahmtes Schulschiff

Buenos Aires (dpa) - Argentinien wird den größten Teil der Besatzung seines in Ghana an die Kette gelegten Marine-Schulschiffes „Libertad“ nach Buenos Aires ausfliegen. Das teilte das argentinische Außenministerium am Samstagabend mit.

Die „Libertad“ liegt seit drei Wochen im Hafen der ghanaischen Stadt Tema vor Anker, nachdem ein Gericht des westafrikanischen Landes auf Antrag des US-Hedgefonds Elliott Associates den Dreimaster beschlagnahmen ließ. Die Elliott-Tochter NML Capital will von Argentinien Anleiheschulden aus dem Jahr 2001 eintreiben.

Nur der Kapitän und eine kleine Gruppe von Seeleuten bleibe an Bord der „Libertad“, teilte am Samstagabend (Ortszeit) das argentinische Außenministerium in Buenos Aires mit. Der größte Teil der 326 Mann Besatzung soll Ghana sofort verlassen. Da das Schiff keinen Treibstoff erhalte, sei auch der Strom an Bord der „Libertad“ ausgefallen.

Außenminister Héctor Timerman will am Montag den Fall vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York vortragen. Argentinien sieht in der Beschlagname eine Verletzung der diplomatischen Immunität, die dem Kriegsschiff und seiner Besatzung durch die Wiener Konvention garantiert sei. Für das Schiff ist vom Gericht eine Kaution von 20 Millionen Dollar festgelegt worden.

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