Zwei Tote bei Schiffsbrand in Norwegen - viele Deutsche an Bord

Schiffsbrand auf der Traumreise durch Norwegens Fjordlandschaft: Zwei Besatzungsmitglieder sterben bei einem Feuer auf dem Passagierschiff „Nordlys“. Unter den 16 Verletzten sind auch zwei Deutsche.

Oslo (dpa). Zwei Besatzungsmitglieder sind bei einem Brand auf dem norwegischen Passagierschiff „Nordlys“ ums Leben gekommen. Die 262 Menschen an Bord hatten nach Überzeugung der Polizei großes Glück. Das Unglück habe nur deshalb nicht mehr Opfer gekostet, weil das Feuer kurz vor dem Anlegen im Hafen von Ålesund ausbrach. Dort konnte die brennende „Nordlys“ innerhalb von 20 Minuten zum Kai bugsiert werden.

An Bord waren nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin auch 41 Deutsche. Alle 207 Passagiere seien „sicher an Land gekommen“, teilte die Reederei Hurtigruten mit. Die Polizei gab an, dass 16 Menschen verletzt wurden. Sieben von ihnen würden in Krankenhäusern behandelt, zwei davon mit schweren Brandverletzungen. Unter den neun leichter Verletzten waren nach den Behördenangaben zwei Deutsche.

Als wahrscheinlicher Auslöser für das Feuer mit gewaltiger Rauchentwicklung galt eine Explosion im Maschinenraum. Gut die Hälfte der Passagiere wurde nach Auslösen des Feueralarms zunächst auf herbeigeeilte Boote gebracht. Nach dem Anlegen am Kai stand für die anderen Reisenden der direkte Weg an Land offen.

Mit einem Großeinsatz brachte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle, doch dann bekam das Schiff wegen einlaufenden Wassers zunehmend Schlagseite. „Unsere wichtigste Aufgabe besteht jetzt darin, die "Nordlys" zu stabilisieren“, sagte ein Polizeisprecher. Es laufe so viel Wasser durch die Frischwassertanks in das Schiff ein, dass die „Nordlys“ auch kentern könne.

Der Sprecher von Hurtigruten konnte keine Angaben darüber machen, wie viele der 202 Passagiere auf dem Schiffe Deutsche gewesen seien. „Normalerweise reisen bei uns viele Deutsche mit“, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Hurtigruten verkehrt längs der langgestreckten norwegischen Küste bis in den arktischen Norden und ist bei deutschen Kreuzfahrt-Touristen wegen der Schönheit der norwegischen Fjordlandschaft beliebt.

Die „Nordlys“ hatte am Vorabend in Bergen abgelegt und sollte bei der Fahrt längs der Küste 34 Häfen anlaufen. Das Schiff war nach den Reedereiangaben 1994 in Stralsund vom Stapel gelaufen. Passagiere berichteten Reportern der norwegischen Nachrichtenagentur NTB, dass die Evakuierung des Schiffes nach dem Feueralarm ruhig und ohne Panik abgelaufen sei. „Das lief gut ab“, sagte die Dänin Benedicte Skovested nach den NTB-Angaben.

Man habe die Rauchentwicklung an Deck bemerkt. „Es gab keine Panik. Die Besatzung hat das sehr professionell bewältigt“, sagte die Dänin weiter. Der Konzernchef von Hurtigruten, Olav Fjell, sagte: „Dies ist ein trauriger Tag für uns.“

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