Zittern vor Tropensturm „Hagupit“: Alarm in Manila

Manila (dpa) - Die Hauptstadt bangt, die Zahl der Toten steigt: Mit hefigem Wind und Regen hat sich der Tropensturm „Hagupit“ in der philippinischen Millionenmetropole Manila angekündigt.

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Die Hauptstadt des südostasiatischen Inselstaates mit mehr als zwölf Millionen Einwohnern hofft, einer Katastrophe zu entgehen. Der Sturm habe sich weiter abgeschwächt, teilte der Wetterdienst mit.

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„Hagupit“ hat nach dem zerstörerischen Zug am Wochenende an Kraft verloren und wurde mit Windgeschwindigkeiten am späten Montagabend (Ortszeit) von 80 Kilometern in der Stunde von einem Taifun zu einem tropischen Sturm herabgestuft.

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"Hagupit" hinterlässt Spur der Verwüstung - ganz große Katastrophe bleibt aus
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"Hagupit" hinterlässt Spur der Verwüstung - ganz große Katastrophe bleibt aus

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„Hagupit“ fielen nach den Angaben bislang mindestens 28 Menschen zum Opfer. Allein 16 Menschen ertranken auf der Insel Samar, wie das Rote Kreuz mitteilte. Dort war der Taifun in der Nacht zu Sonntag an Land gekommen.

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Präsident Benigno Aquino sagte einen zweitägigen Besuch in Südkorea ab. Dort findet ein Treffen der Staats- und Regierungschefs der ASEAN-Staatengemeinschaft statt. Aquino wolle die Hilfsmaßnahmen für die Betroffenen beaufsichtigen, sagte eine Sprecherin.

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Manila ist vorgewarnt: Ein ähnlicher Sturm hatte dort 2009 verheerende Überschwemmungen angerichtet. 200 Menschen starben damals.

„Wir müssen in Alarmbereitschaft bleiben“, sagte Meteorologe Alvin Pura mit Blick auf Manila. „Uns trifft zwar nicht das Auge des Sturms, aber es wird heftig regnen, und das kann zu Überschwemmungen führen.“ Die Behörden erinnerten Einwohner daran, ihre Mobiltelefone aufzuladen und Taschenlampen zu besorgen. In Manila blieb die Börse am Montag geschlossen, ebenso Schulen und viele Ämter.

Mehr als 100 Flüge wurden gestrichen. Die küstennahen Slums wurden geräumt. Dort leben Zehntausende in Bretterverschlägen, die bei Überschwemmungen zur Todesfalle werden können. Etwa 8000 Menschen wurden aus gefährdeten Gebieten in Sicherheit gebracht. Die Stadt richtete in Schulen und Turnhallen Notlager ein. Arbeiter hatten schon Reklametafeln und Weihnachtsdekoration abgebaut. Dächer wurden gesichert, Geschäftsleute stapelten Sandsäcke vor ihren Türen.

„Hagupit“ hatte in den Zentralphilippinen am Wochenende schwer gewütet. Millionen waren seit Freitag ohne Strom. Ein Jahr nach Taifun „Haiyan“ wurden tausende Menschen zum zweiten Mal obdachlos, unter anderem in der schon damals schwer getroffenen Stadt Tacloban.

Dennoch atmete die Bevölkerung auf: 2013 waren viele Bewohner in ihren Häusern von Flutwellen überrascht worden. Vermutlich starben mehr als 7000 Menschen. „Unsere Vorkehrungen mit den Evakuierungen haben sich ausgezahlt“, sagte Innenminister Mar Roxas.

Die Behörden hatten vor dem Sturm in der Region Lager mit Hilfsmitteln angelegt und versprachen eine zügige Auslieferung. Nach „Haiyan“ waren die Zustände chaotisch: Tagelang mussten die Menschen auf Trinkwasser, Lebensmittel und medizinische Versorgung warten.

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