Zeuge nennt Angeklagten „durchgeknallt“

Im Wehrhahn-Prozess sagen Soldaten der Bundeswehr aus.

Düsseldorf. Im Prozess um den sogenannten Wehrhahn-Anschlag in Düsseldorf hat ein ehemaliger Oberfeldwebel der Bundeswehr den angeklagten Ex-Soldaten als „durchgeknallt“ beschrieben. Er habe einen „Südstaaten-Spleen“ gehabt, in seiner Wohnung Waffenattrappen gesammelt und einen sehr starken Hang zum rechten Militarismus gehabt, berichtete der Zeuge.

Wie man eine Handgranate als Sprengfalle in einer Colaflasche versteckt, habe der Angeklagte bei der Bundeswehr mitbekommen: „So etwas wurde geübt. Da war er dabei.“ Die Wehrhahn-Rohrbombe soll in einer Colaflasche versteckt gewesen sein, die wiederum in einer Plastiktüte gesteckt haben soll.

Der frühere Kompaniechef des Angeklagten bestätigte als weiterer Zeuge, dass es solche Übungen mit getarnten Sprengfallen gab. Den Umgang mit echtem Sprengstoff habe der Angeklagte bei der Bundeswehr aber nicht gelernt. Er habe die Sprengfallen auch nicht selbst gelegt. Dies sei aber nicht sehr kompliziert.

Bei dem Bombenanschlag am 27. Juli 2000 waren zehn Menschen verletzt worden, einige von ihnen lebensgefährlich. Ein ungeborenes Baby starb im Mutterleib. Dem Ex-Soldaten droht lebenslange Haft. Er bestreitet die Tat bisher. lnw

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