Zahl der Wohnungseinbrüche in NRW stark gesunken

Es ist ein Schreckmoment, wenn Einbrecher in den eigenen vier Wänden sind. Doch in den vergangenen Monaten ist die Zahl der Einbrüche in NRW deutlich zurückgegangen.

 Der Trend hält an : Auch in NRW geht die Zahl der Wohnungseinbrüche zurück. (Symbolfoto)

Der Trend hält an : Auch in NRW geht die Zahl der Wohnungseinbrüche zurück. (Symbolfoto)

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Düsseldorf. Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist in Nordrhein-Westfalen im ersten Halbjahr deutlich zurückgegangen. Mit knapp 23 000 Fällen lag sie um 28,4 Prozent unter der Zahl der ersten sechs Monate des Vorjahres (32 100). Das hat das NRW-Innenministerium der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf auf Anfrage mitgeteilt. „Die Zahlen sind aktuell rückläufig. Aber jeder Wohnungseinbruch ist einer zu viel“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU).

Im vergangenen Jahr waren die Einbruchzahlen in NRW um 15,7 Prozent gesunken: von 62 400 Fällen im Jahr 2015 auf 52 600 Fälle 2016. In diesem Jahr hat sich der Rückgang damit noch einmal beschleunigt. Die Landesregierung werde künftig mit höherer Polizeipräsenz für einen verbesserten Einbruchschutz sorgen, versprach Reul.

Nach Erkenntnissen der Polizei werden Wohnungseinbrüche vor allem von professionellen mobilen Banden aus Südosteuropa begangen. Dagegen waren die Ermittler mit dem Konzept „Mobile Täter im Visier“ vorgegangen. Fast 1000 reisende Serieneinbrecher waren so identifiziert und viele von ihnen hinter Gitter gebracht worden.

Die Aufklärungsquote hatte sich im vergangen Jahr leicht auf rund 16 Prozent verbessert. Mit Einbruch-Vorhersagen will die Polizei die Zahl weiter senken. Computer sollen mit Hilfe von Algorithmen Tatserien erkennen und die Polizei rechtzeitig auf die richtige Spur in die richtigen Straßen führen.

Außerdem setzen die Ermittler auf internationale Zusammenarbeit: Westliche Bundesländer, die Niederlande und Belgien haben einen grenzüberschreitenden Austausch von Informationen und gemeinsame Ermittlungsgruppen vereinbart.

Für die Opfer von Einbrüchen geht es nicht nur um den Sachschaden von im Durchschnitt 3300 Euro. Viele - besonders Frauen - leiden unter dem traumatischen Erlebnis, dass Fremde in ihren persönlichen Sachen gewühlt haben. Jeder Achte zieht nach Angaben von Fachleuten sogar um. (dpa)

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