Raumfahrtzentrum in Deutschland wird ausgebaut

Darmstadt (dpa) - Deutschland wird innerhalb der europäischen Raumfahrt künftig eine größere Rolle spielen. Das Kontrollzentrum der europäischen Weltraumorganisation ESA, das ESOC in Darmstadt, wird bis etwa 2020 für rund 60 Millionen Euro massiv erweitert.

Schon in einer ersten Ausbauphase sollen zu den vorhandenen rund 800 Mitarbeitern bis zu 120 Beschäftigte hinzukommen, wie der ESA-Leiter für Strategie, Alexander Cwielong, am Donnerstag in Darmstadt sagte. Insgesamt könnten am Standort „mehrere hundert“ Arbeitsplätze entstehen. An der ESA sind 18 Länder beteiligt. Das ESOC (European Space Operations Centre) gibt es seit 1967.

„Das Bundeswirtschaftsministerium unterstützt Ausbau und Modernisierung mit insgesamt 9,5 Millionen Euro“, sagte der Luft- und Raumfahrtkoordinator der Bundesregierung, Peter Hintze (CDU), bei der Präsentation der Pläne. „Deutschland ist ein ganz wichtiger internationaler Raumfahrtstandort.“ Es sei wichtig, dass das ESOC als europäisches „Tor zum Weltall“ in Deutschland seinen Sitz habe.

Auch ESA-Generaldirektor Jean-Jacques Dordain unterstrich die Bedeutung des Kontrollzentrums: „Ohne ESOC kann bei der ESA keine Weltraummission erfolgen.“ Der Darmstädter Standort stehe für Erfolg. Deutschland habe bei vielen Projekten eine führende Rolle übernommen. Zu der Veranstaltung waren auch Vertreter des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt sowie der hessischen Landesregierung gekommen.

Die Erweiterung des ESOC erfolgt in drei Schritten. In der ersten Phase sollen bis 2013 rund 24 Millionen Euro investiert werden. Der dritte Abschnitt soll etwa 2020 abgeschlossen sein. Dann könnten von Darmstadt aus mehr Projekte als bisher betreut werden, sagte Cwielong. Dazu zählten auch zusätzliche Erdbeobachtungen sowie eine für 2016 geplante Mars-Mission.

Da das derzeitige ESOC-Gelände an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen sei, sollen in einem Neubau in direkter Nähe Beschäftigte untergebracht werden, die nicht direkt mit den Kontrollaufgaben zu tun haben. Dadurch entstehe für diesen Kernbereich im alten Gebäude-Areal mehr Platz.

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