Meeresboden von Nord- und Ostsee wird erstmals im Winter erforscht

Rostock/Bremerhaven (dpa) - Wissenschaftler wollen die Stoffkreisläufe am Meeresgrund von Nord- und Ostsee jetzt auch im Winter erforschen. Das Vorhaben sei in diesem Umfang einzigartig, teilte das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) mit.

16 Experten starteten in Bremerhaven mit dem Forschungsschiff „Maria S. Merian“ zu einer dreiwöchigen Fahrt. An Bord sind im Rahmen des Verbundes Küstenforschung Nordsee-Ostsee zwölf Wissenschaftler des IOW und vier vom Helmholtz-Zentrum Geesthacht für Material- und Küstenforschung. Am 29. Januar soll das Schiff in seinem Heimathafen in Rostock anlegen.

Auf der 50. Forschungsfahrt der „Merian“ werden nach IOW-Angaben an 30 Stationen in Nord- und Ostsee sowie im Skagerrak und Kattegat Proben aus dem Meeresboden genommen. Sie sollen Aufschluss darüber geben, welche Organismen im Winter dort leben, wie aktiv sie sind und wie tief sie das Sediment durchmischen.

Diese biologische Aktivität trage entscheidend zum Austausch von Substanzen zwischen Wasser und Sediment bei - etwa von Gasen wie Sauerstoff und Schwefelwasserstoff - oder organischen und anorganischen Partikeln, die herabsinken. Weiterhin sollen Sedimentkerne auf ihren Gehalt an Schwermetallen, Mikroplastik und organischen Schadstoffen untersucht werden.

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