Klimawandel erleichtert Albatrossen die Futtersuche

Washington/Leipzig (dpa) - Der Klimawandel erleichtert den größten Seevögeln der Welt, den Wanderalbatrossen, die Futtersuche und lässt sie schwerer werden.

Die Winde auf der Südhalbkugel haben an Intensität zugenommen und sich so verändert, dass die majestätischen Albatrosse von ihren Brutkolonien aus schneller an Nahrung herankommen können.

Unter den veränderten Bedingungen hätten die Tiere in den vergangenen Jahrzehnten durchschnittlich ein Kilogramm an Körpergewicht zugelegt, und der Bruterfolg habe sich verbessert, schreibt ein französisch-deutsches Forscherteam im Fachmagazin „Science“. Diese positiven Effekte des Klimawandels könnten jedoch nur von kurzer Dauer sein, wenn sich die Windströmungen in der Antarktis weiter verschieben.

Treffen Klimaszenarien für das Jahr 2080 ein, könnten sich die Lebensbedingungen der bedrohten Vögel wieder verschlechtern, warnen die Wissenschaftler. Wenn sich die Westwinde noch weiter Richtung Südpol verschieben, müssten die Wanderalbatrosse wieder weiter fliegen, um optimale Segelbedingungen zu finden.

Bei der Studie hatten Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig und des französischen Nationalen Zentrums für wissenschaftliche Forschung (CEBC-CNRS) zusammengearbeitet.

Für ihre Studie haben die Biologen Daten zur Dauer der Nahrungssuche und zum Bruterfolg der vergangenen 40 Jahre sowie zur Ernährung und Körpergröße der letzten 20 Jahre von Wanderalbatrossen auf den Crozetinseln ausgewertet. Die Inselgruppe liegt im südlichen Indischen Ozean. Mit kleinen Tracking-Geräten verfolgten die Forscher die Flüge der Vögel. Weltweit gibt es den Angaben zufolge rund 8000 Brutpaare der Wanderalbatrosse.

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