Forscher finden See auf Jupitermond: Hort für Leben?

London (dpa) - US-Forscher haben einen großen See innerhalb der Eiskruste des Jupitermonds Europa identifiziert. Er dürfte etwa so viel Wasser enthalten wie die Großen Seen in Nordamerika und könnte sogar ein potenzieller Hort für Leben sein.

Das schreiben die Wissenschaftler um Britney Schmidt von der Universität von Texas in Austin im britischen Fachjournal „Nature“. Möglicherweise gebe es noch viele weitere derartige Seen in den flacheren Regionen der Eiskruste Europas. Anzeichen für Leben haben die Forscher aber nicht gefunden.

Der große Jupitermond gilt seit langem als potenzieller Ort für außerirdisches Leben. Astronomen nehmen an, dass tief unter seiner eisigen Kruste ein riesiger Ozean schwappt. Allerdings ist nicht klar, ob die massive Eiskruste einen Austausch mit der Oberfläche verhindert, der etwa für einen Nährstofftransport nötig sein könnte. „Wir sehen jetzt Hinweise, dass die Eiskruste sich trotz ihrer Dicke stark vermischen kann“, erläuterte Schmidt in einer Mitteilung ihrer Universität. „Das könnte Europa und seinen Ozean etwas bewohnbarer machen.“

Die Forscher hatten Bilder der Raumsonde „Galileo“ von zwei großen, hügeligen Regionen auf Europa analysiert. Aufbauend auf entsprechende geologische Vorgänge auf der Erde kommen sie zu dem Schluss, dass sie von einem unterirdischen See einige Kilometer unter der Eisoberfläche stammen. Es gebe sogar Hinweise auf kollabierende Eisschelfe, berichten die Wissenschaftler. Direkt abbilden konnte „Galileo“ das verborgene Wasser allerdings nicht.

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