Forscher: Bei der Sonne wird etwas Großes passieren

Der Himmelskörper dreht sein Magnetfeld um. Das kann den Fernseh- und Navi-Betrieb stören.

Düsseldorf. Wer in den nächsten drei Monaten plötzlich keinen Fernsehempfang hat oder von seinem Navigationsgerät in die Einöde geschickt wird, sollte nicht sofort auf die Technik schimpfen.

Sondern vielleicht lieber einmal in den Himmel schauen. „Etwas Großes wird dort passieren“, schreiben Forscher der Nasa. Recht haben sie, denn die Sonne ist gerade dabei, ihr Magnetfeld umzukehren. Nord wird zu Süd — Süd wird zu Nord.

Tatsächlich passiert das etwa alle elf Jahre und liefert ein spektakuläres Bild. Zumindest für diejenigen, die über die nötige Technik verfügen, um sich anzuschauen, wie gewaltige Gasbögen bis zu 100 000 Kilometer über die Oberfläche hinaus katapultiert werden.

Dabei wird das Magnetfeld zunächst immer schwächer, ist dann einige Zeit ganz verschwunden und baut sich dann umgekehrt wieder auf.

Noch aus einem anderen Grund ist so eine Umpolung ein echtes Großereignis. Denn die magnetische Einflusssphäre der Sonne reicht bis zum Pluto und damit locker auch bis zur Erde. Deren Bewohner werden das Ereignis in 150 Millionen Kilometern Entfernung in Form von ausgeprägten Polarlichtern sehen, schreibt die Nasa.

Und zumindest theoretisch könnten die energiereichen Sonnenwinde — das ist ein Strom geladener Teilchen, der ständig von der Sonne abströmt, aber bei einer Umpolung besonders stark wird — auch Satelliten- und Fernsehübertragungen stören. Auch für Astronauten sollen sie nicht ungefährlich sein.

Etwa drei Monate soll es nach Angaben der Nasa-Wissenschaftler noch dauern, bis sich das Feld endgültig umdreht. Genug Zeit also, um ein Buch zu kaufen, das Navigerät ins Handschuhfach zu packen und sich eine gute, alte und vor allem gedruckte Straßenkarte zu besorgen.

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