Borneo: Fast ausgestorben geglaubte Affen entdeckt

Bangkok (dpa) - Fast ausgestorben geglaubte Affen haben Forscher in einer Region auf Borneo wiederentdeckt. Es handelt sich um Grauhaarige Hose-Languren, die zur Gruppe der Mützenlanguren gehören, berichtet die Gruppe im „American Journal of Primatology“.

Den Wissenschaftlern um Brent Loken von der Simon Fraser Universität in Burnaby (Kanada) gelang es, mit Kamerafallen Aufnahmen von den Primaten zu machen.

Der Lebensraum der Mützenlanguren erstreckt sich über Borneo, die indonesischen Inseln Sumatra und Java, Malaysia und Südthailand. Er ist durch Waldbrände, Abholzungen, Plantagen und Bergbau bedroht. Die Grauhaarigen Hose-Languren (Presbytis hosei canicrus) wurden bislang nur im Nordosten Borneos vermutet, sie galten lange als verschollen. 2008 entdeckten die Forscher Exemplare weiter westlich im Wehea-Wald, einem 38 000 Hektar großen, weitgehend unberührten Naturgebiet in der Provinz Ostkalimantan. Kalimantan heißt der indonesische Teil Borneos. Im Norden der Insel liegen auch zwei malaysische Provinzen sowie der Kleinstaat Brunei.

„Die Entdeckung war eine Überraschung, weil der Wehea-Wald außerhalb des Gebietes liegt, in dem diese Affen vermutet wurden“, erklärte Loken. „Jetzt muss erforscht werden, wie groß die Population ist.“ Primatenforscher hatten befürchtet, dass die Unterart ausgestorben sein könnte. Fotos lebender Tiere gab es bislang nicht - nur einige alte Museumsexemplare.

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