Winterwetter macht Autofahrern in NRW zu schaffen

Heftiger Schneefall und vereiste Straßen haben am Freitag in NRW zahlreiche Unfällen verursacht. Besonders schlimm traf es Ostwestfalen - in der Innenstadt von Bielefeld ging zeitweise fast nichts mehr, im Kreis Gütersloh rutsche ein Schulbus in den Graben.

Der Deutsche Wetterdienst kündigte für die nächsten Tage weitere Schneeschauer und überfrierende Nässe an.

Der Deutsche Wetterdienst kündigte für die nächsten Tage weitere Schneeschauer und überfrierende Nässe an.

Foto: Ralf Hirschberger

Essen (dpa). Winterwetter mit Eis und Schnee hat am Freitag in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens die Straßen in gefährliche Rutschbahnen verwandelt. Bei einem Unfall in Münster wurde ein 54-jähriger Mann lebensgefährlich verletzt, wie die Polizei mitteilte. Ansonsten blieb es im Land meist bei Blechschäden, beispielsweise als ein Schulbus mit rund 50 Kindern im Kreis Gütersloh in einen Graben rutschte.

Heftiger Schneefall legte den Verkehr in der Innenstadt von Bielefeld zeitweise nahezu lahm. „Es geht weniger als Schritttempo“, sagte ein Sprecher der Polizei. Auf den Autobahnen herrsche „Stillstand“. Der Verkehrsbetrieb „Mobiel“ setzte die Fahrpläne aller Buslinien außer Betrieb, wie das Unternehmen auf seiner Internetseite mitteilte.

Auf der Autobahn 4 bei Gummersbach geriet am frühen Morgen ein mit neun Tonnen Stahl beladener Sattelzug ins Schleudern und stellte sich quer, mehrere Hundert Liter Dieselkraftstoff liefen aus. Der 41 Jahre alte Fahrer hatte zuvor an einer Talbrücke ein Streufahrzeug überholt. Er wurde mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.

Bei Coesfeld verlor ein 20-Jähriger auf glatter Straße die Kontrolle über seinen Wagen und fuhr gegen einen Baum. Auch er erlitt leichte Verletzungen. In Münster sorgte das Winterwetter am Morgen laut Polizei in der Stadt und auf den Autobahnen für insgesamt 21 Unfälle, im Kreis Soest zählten die Beamten 18 Crashs, ein Mensch wurde leicht verletzt.

In Rietberg im Kreis Gütersloh rutschte ein Schulbus an einer Einmündung in den Straßengraben. Als die Feuerwehr eintraf, um den Kindern aus dem Bus zu helfen, hatten alle das Fahrzeug schon unverletzt verlassen, wie die Polizei mitteilte. Im gesamten Kreis habe es wegen der Witterung rund 40 Unfälle gegeben, zwei Menschen seien leicht verletzt worden.

„Ab etwa 10 Uhr gingen die Unfallmeldungen im Minutentakt ein“, hieß es von den Polizeirevieren im Kreis Paderborn. Zwei Menschen wurden leicht verletzt, es krachte insgesamt rund 50 Mal. An mehreren Straßen stürzten Bäume unter den Schneemassen um.

In Gummersbach im Oberbergischen Kreis drohte der Auflieger eines festgefahrenen Lastwagens eine Böschung hinunter auf eine Halle zu stürzen, wie die Polizei mitteilte. Ein Kran und die Feuerwehr entschärften die Situation. Kreisweit krachte es mehr als 20 Mal, schwer verletzt wurde niemand.

Auch der Sport kommt nicht ungeschoren davon: Wegen des plötzlichen Wintereinbruchs wurde das für Samstag geplante Spiel zwischen dem VfL Osnabrück und Tabellenführer Arminia Bielefeld in der 3. Fußball-Liga abgesagt.

Der Deutsche Wetterdienst kündigte für die nächsten Tage weitere Schneeschauer und überfrierende Nässe an. In höheren Gebieten seien auch Schneeverwehungen möglich, sagte Meteorologin Ines von Hollen.

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